Das Schlachtunternehmen Tönnies hat sein Abrechnungssystem für Masteber im Februar 2016 in den Merkmalen Schinken schier, Lachs und Bauchfleischanteil angepasst. Die Landwirtschaftskammer NRW hat jetzt anhand der Schlachtdaten von knapp 250.000 Mastebern verglichen, welche Auswirkungen die Umstellung hat.
Das Schlachtunternehmen Tönnies hat sein Abrechnungssystem für Masteber im Februar 2016 in den Merkmalen Schinken schier, Lachs und Bauchfleischanteil angepasst. Die Landwirtschaftskammer NRW hat jetzt anhand der Schlachtdaten von knapp 250.000 Mastebern verglichen, welche Auswirkungen die Umstellung hat. Außerdem hat sie vergleichen, wie die neue Tönnies-Maske im Vergleich zum Abrechnungssystem der Westfleisch SCE hat, die ihr bisheriges System beibehält.
Im aktuellen Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben (www.wochenblatt.com) sind die Ergebnisse ausführlich dargestellt. Es fällt auf, dass Tönnies die Bezahlung nur auf die Teilstücke Bauch, Lachs und Schinken bezieht, während die Westfleisch auch das Merkmal "Schulter schier" mit einbezieht. Deshalb ist ein direkter Vergleich nur bedingt möglich.
Die Gegenüberstellung der alten und neuen Tönnies-Ebermaske zeigt, dass die gleichen Tiere beim Merkmal Lachs um 1,1 Indexpunkte (IXP)schlechter bewertet werden. die Bewertung des Schinkens ist auf gleichem Niveau geblieben, während der Bauch im Schnitt um 0,5 IXP/Tier besser bewertet wird. In Summe kostet die Maskenanpassung die Ebermäster, die an Tönnies liefern, 0,6 IXP pro Tier.
Der Vergleich der Tönnies- und Westfleisch-Abrechnungsmodelle zeigt deutliche Unterschiede beim Schlachtgewicht (SG). Bis 98 kg SG hat die Tönnies-Ebermaske die Nase vorn. Über 98 kg SG hingegen ergeben sich deutliche Vorteile, wenn die Eber über Westfleisch vermarktet werden.
Tönnies honoriert eine ausgeprägte Bemuskelung besonders stark. Typbetonte Tiere ab etwa 59 % Bauchfleischanteil sind deshalb bei Tönnies besser aufgehoben. Für Masteber bis 56,5 % Bauchfleischanteil (BFA) hingegen ist die Westfleischmaske besser geeignet.
Unter dem Strich kann man festhalten, dass die Westfleischmaske zu fette und zu leichte Bäuche sowie leichte Schinken abstraft. Ebermäster sollten den Fokus nicht nur auf das Schlachtgewicht legen, sondern auch den Schinken im Auge behalten.
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Das Schlachtunternehmen Tönnies hat sein Abrechnungssystem für Masteber im Februar 2016 in den Merkmalen Schinken schier, Lachs und Bauchfleischanteil angepasst. Die Landwirtschaftskammer NRW hat jetzt anhand der Schlachtdaten von knapp 250.000 Mastebern verglichen, welche Auswirkungen die Umstellung hat. Außerdem hat sie vergleichen, wie die neue Tönnies-Maske im Vergleich zum Abrechnungssystem der Westfleisch SCE hat, die ihr bisheriges System beibehält.
Im aktuellen Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben (www.wochenblatt.com) sind die Ergebnisse ausführlich dargestellt. Es fällt auf, dass Tönnies die Bezahlung nur auf die Teilstücke Bauch, Lachs und Schinken bezieht, während die Westfleisch auch das Merkmal "Schulter schier" mit einbezieht. Deshalb ist ein direkter Vergleich nur bedingt möglich.
Die Gegenüberstellung der alten und neuen Tönnies-Ebermaske zeigt, dass die gleichen Tiere beim Merkmal Lachs um 1,1 Indexpunkte (IXP)schlechter bewertet werden. die Bewertung des Schinkens ist auf gleichem Niveau geblieben, während der Bauch im Schnitt um 0,5 IXP/Tier besser bewertet wird. In Summe kostet die Maskenanpassung die Ebermäster, die an Tönnies liefern, 0,6 IXP pro Tier.
Der Vergleich der Tönnies- und Westfleisch-Abrechnungsmodelle zeigt deutliche Unterschiede beim Schlachtgewicht (SG). Bis 98 kg SG hat die Tönnies-Ebermaske die Nase vorn. Über 98 kg SG hingegen ergeben sich deutliche Vorteile, wenn die Eber über Westfleisch vermarktet werden.
Tönnies honoriert eine ausgeprägte Bemuskelung besonders stark. Typbetonte Tiere ab etwa 59 % Bauchfleischanteil sind deshalb bei Tönnies besser aufgehoben. Für Masteber bis 56,5 % Bauchfleischanteil (BFA) hingegen ist die Westfleischmaske besser geeignet.
Unter dem Strich kann man festhalten, dass die Westfleischmaske zu fette und zu leichte Bäuche sowie leichte Schinken abstraft. Ebermäster sollten den Fokus nicht nur auf das Schlachtgewicht legen, sondern auch den Schinken im Auge behalten.