Im Rahmen der Eröffnung der neuen Lehrwerkstätten lud die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK Niedersachsen) gestern zu einer Fachtagung unter dem Titel „Landwirtschaftliche Nutztierhaltung 2030“ nach Echem ein.

 

Nach einer kurzen Begrüßung referierte Prof. Dr. Michael Heister, Abteilungsleiter im Bundesinstitut für Berufsbildung, über die Neuausrichtung des Lehr– und Bildungszentrums (LBZ) Echem in Aus–, Fort– und Weiterbildung. Dabei betonte er besonders die Vorteile des dualen Ausbildungssystems in Deutschland. Dr. Robert Kloos, Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ging in seiner Rede auf die Diskrepanz zwischen Erzeuger und Verbraucher ein und plädierte für mehr Verständnis auf beiden Seiten. Nachdem Frau Dr. Mechthild Frentrup über das Thema Risikomanagement auf landwirtschaftlichen Betrieben informierte, schloss Dipl.–Ing. agr. Ralph Werfelmann den Vormittag mit einem Vortrag zu wachsenden Tierbeständen und den damit verbundenen Herausforderungen an das Personal ab. Er hob dabei vor allem die zunehmende Bedeutung der Kommunikation zwischen Betriebsleiter und seinen Angestellten hervor.

 

Am Nachmittag fanden Workshops zu den Schwerpunkten Rind und Schwein statt. Die Frage, wie sich hohe Leistungen mit dem Tierwohl in Einklang bringen lassen, zog sich dabei wie ein roter Faden durch die Vortragsreihe. Den Anfang machte Dr. Uwe Clar, Stellvertretender Geschäftsführer des LBZ Echem mit seinem Vortrag zum Thema: „ Welche Wege nimmt die Zucht?“. Unter anderem wies er darauf hin, dass in Zukunft die Zuchtzielgestaltung ausbalancierter und facettenreicher werden muss. Dr. Steffen Hoy, Professor an der Universität Gießen, ging in seinem Vortrag auf die Chancen und Risiken der freien Abferkelung ein, die er mit Untersuchungsergebnissen aus der Praxis stützte. Abschließend präsentierte Dipl.–Ing. agr. Jan Hempler der LWK Niedersachsen seine Erfahrungen zur Auslaufhaltung bei Schweinen.

 

Die Veranstaltung rundete eine fachliche Führung und Besichtigung der neuen Lehrwerkstätten Rind und Schwein ab. Für Interessierte Besucher des Hoffestes besteht am morgigen Samstag die Möglichkeit, die Lehrwerkstätten selbst kennen zu lernen.