Französische Tierschutzaktivisten haben Mitte November die neue Partei „Parti Animaliste“ gegründet. Die Tierschützer wollen dadurch eine stärkere Präsenz auf der politischen Bühne erreichen. In Fragen des Tierrechts sei bislang kein wirklicher Fortschritt erreicht worden, die Thematik ist an den Rand der politischen Auseinandersetzung gedrängt worden. Das müsse geändert werden, und mit dem Thema Tierschutz sei es möglich, eine nennenswerte Wählerschaft zu mobilisieren, erklärte die Partei. Kenner der französischen Politik glauben jedoch, dass es aufgrund des Mehrheitswahlrechts schwierig werden dürfte, genügend Abgeordnetenmandate für die Durchsetzung der tierpolitischen Ziele zu gewinnen. Thematisch sollen bei der Arbeit zunächst die drei Schwerpunkte Tierrechte, die Vermittlung des Tierwohlgedankens in Erziehung und Ausbildung sowie die Situation der Haustiere im Vordergrund stehen.
Unterdessen haben sich in Paris insgesamt 26 Tierschutzverbände in der neuen Plattform „Animal Politique“zusammengeschlossen. Es wurde ein Manifest mit insgesamt 30 Vorschlägen für eine bessere Tierschutzpolitik veröffentlicht, das auch von mehreren Prominenten unterstützt wird. Das Manifest soll in die Debatten um die Präsidentschaftswahl und die Wahl der Abgeordneten im kommenden Jahr eingebracht werden. Animal Politique fordert unter anderem, die betäubungslose Ferkelkastrationzu verbieten und macht sich für eine Verkürzung von Tiertransportzeiten stark. Die Vereinigung will außerdem eine Institution schaffen, die sich unabhängig vom Landwirtschaftsministerium für Tierrechte einsetzt. Darüber hinaus strebt sie ein ziviles Klagerecht für Tierschutzorganisationen an.