"Nur, weil es einfacher ist, ein Tier mit einem Antibiotikum zu behandeln, kann dieses Vorgehen nicht billigend in Kauf genommen werden. Viel sinnvoller ist es, die Haltungsbedingungen der Tiere so zu verbessern, dass weniger Erkrankungen auftreten“, erklärte Hessens Landwirtschaftsministerin Priska Hinz heute beim Verbandstag der hessischen Amtstierärztinnen und Amtstierärzte in Grünberg.
„Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung muss systematisch reduziert werden. Betriebe, die besonders viel und oft ein Antibiotikum verwenden, müssen sich überlegen, welche Alternativen es langfristig gibt“, so Hinz.
Nach Ansicht der Ministerin muss künftig mehr in die Prophylaxe der Tiergesundheit investiert werden als in die Behandlung der Tiere. „Dazu gehört etwa, robuste Rassen zu züchten, die Hygiene in den Ställen zu verbessern oder wieder auf kleinere und überschaubare Bestandszahlen in der Tierhaltung zu setzen, so Hinz.
Um die Haltungsbedingungen der landwirtschaftlichen Nutztiere in Hessen zu verbessern, hat das Land im Frühjahr dieses Jahres den „Runden Tisch Tierwohl“ ins Leben gerufen. Daran beteiligen sich auch Vertreter der hessischen Amtstierärzte. „Ich danke dem Berufsstand für die gute und konstruktive Mitarbeit in diesem wichtigen Gremium“, sagte Ministerin Hinz. Außerdem würdigte sie die Arbeit der hessischen Veterinärverwaltung als wichtigen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit: „Durch Ihre Arbeit stellen Sie nicht nur sicher, dass die Tiere gesund bleiben, sondern helfen letztendlich auch dabei, dass gesundheitlich unbedenkliche Lebensmittel in unseren Geschäften und auf unseren Tellern landen.“