In den Niederlanden sollen im vergangenen Jahr 49 % weniger Antibiotika für den Einsatz in der Tierproduktion verkauft worden sein als 2009. Dies geht aus einem Schreiben hervor, das die für Landwirtschaft zuständige Staatssekretärin im Haager Wirtschaftsministerium, Sharon Dijksma, an die Zweite Kammer des niederländischen Parlaments gerichtet hat. Damit rücke das Regierungsziel, den Antibiotikaeinsatz in der Landwirtschaft 2013 im Vergleich zum Referenzjahr 2009 um die Hälfte zu verringern, in greifbare Nähe. Außerdem sei der Verkauf der Chinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation um rund 90 % beziehungsweise 40 % gesunken. Diese Mittel seien mit Blick auf die Volksgesundheit besonders kritisch einzuschätzen.
Der abnehmende Verkauf deute darauf hin, dass das zum Jahresbeginn eingeführte neue Tiergesetz in der Landwirtschaft greife. Dieses umfasse unter anderem die Einrichtung zentraler Dokumentationssysteme, obligatorische Bestandsgesundheits- und -behandlungspläne sowie die ausschließliche Behandlung von Schweine- und Rinderbeständen durch Vertragstierärzte.
Immer noch zu viel?
Gesundheitsministerin Edith Schippers hält den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung trotzdem noch immer für zu hoch. Nun soll bis zum Jahr 2015 eine Reduzierung von 70 % gegenüber dem Jahr 2009 erreicht werden. (AgE)