"Es ist schade, dass der Deutsche Tierschutzbund seine Mitarbeit im Beraterausschuss der Inititaive Tierwohl (ITW) beendet hat",  betonte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Ruckwied, in seiner Eröffnungsrede zum diesjährigen DBV-Veredlungstag. Rund 400 Teilnehmer konnte der Verband dazu gestern im westfälischen Senden begrüßen.

 

Zugleich warf Ruckwied dem Präsidenten des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, vor, dass es kein ehrlicher Ausstieg sei. Denn der Deutsche Tierschutzbund habe von Anfang an gewusst, dass es gewisse Grundauflagen gebe, die jeder ITW-Betrieb erfüllen müsse. Auf diese Basisanforderungen könnten dann auf freiwilliger Basis aber noch weitere Zusatzauflagen aufgesattelt werden.



Die Tür sei auf jeden Fall nicht für immer zugeschlagen, betonte DBV-Veredlungspräsident Johannes Röring. Wenn der Deutsche Tierschutzbund wieder bei der Initiative Tierwohl mitwirken wolle, sei er jederzeit willkommen. Ziel müsse es jetzt sein, möglichst viele interessierte Landwirte in das System einzubinden, um auf diese Weise viele Tiere von den Tierwohlverbesserungen profitieren zu lassen.

 

Offen zeigt sich die ITW auch für das von Bundesminister Christian Schmidt angekündigte staatliche Tierwohllabel. Denkbar, so Röring, sei eine Verzahnung beider Programme. Die Initiative Tierwohl könnte z.B. als Einstiegsstufe für das geplante staatliche Tierwohllabel fungieren.