Der Präsident des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte (BbT), Holger Vogel, hat die Landesregierungen aufgefordert, sich bei anstehenden Entscheidungen zur Organisation der Veterinärverwaltung an den Grundsätzen der Effektivität zu orientieren. Das bedeute im Wesentlichen eine Stärkung der Ämter auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte durch eine Bündelung der dortigen Aufgaben einschließlich der Lebensmittelüberwachung und des Vollzugs, erklärte Vogel beim 35. Internationalen Veterinärkongress des BpT am Montag vergangener Woche in Bad Staffelstein.
"Wir wissen aus jahrzehntelanger Erfahrung, dass die Ortsnähe und Kompetenz der lokalen Veterinärämter der beste Garant für eine erfolgreiche Arbeit ist", betonte der Präsident. Kurze Wege sicherten zudem eine kostengünstige Aufgabenerledigung und einen bestmöglichen Personaleinsatz. Zusätzlich forderte Vogel eine Stärkung der Mittelbehörden, damit die Kommunikation mit den Landesministerien verbessert wird. Damit würde auch dem Interesse des Staates an einer steuernden Aufsicht Rechnung getragen.
Wie der BbT weiter mitteilte, stand nach dem zweitägigen Kongress bei dem anschließenden Seminar “Risikoarbeitsplatz Veterinäramt - eine tägliche Bedrohung für Job und Gesundheit?“ die Arbeitssituation der Amtstierärzte im Mittelpunkt. Dabei seien die Auswirkungen von Mängeln in Organisations- und Führungsstrukturen sowie von ungerechtfertigter strafrechtlicher Verfolgung von Veterinären auf die Gesundheit der Betroffenen diskutiert worden. Laut Vogel muss bei dieser Thematik bedauerlicherweise festgestellt werden, dass Führungsfehler nicht nur auf die jeweilige Organisationseinheit beschränkt sind, sondern häufig in den Ministerien beginnen, den ganzen Verwaltungsstrang betreffen und ihren größten Einfluss dann auf der Ebene der Veterinärämter entfalten.
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