Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus distanziert sich von den Tierschutzplänen seines Düsseldorfer Amtskollegen Johannes Remmel. Für den Entwurf einer „Verordnung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung“, der im April von Nordrhein-Westfalen im Bundesrat vorgelegt wurde, werde es keine Unterstützung seines Landes geben, kündigte der SPD-Politiker vergangene Woche im Landtag an.
Backhaus räumte zwar ein, dass es beim Tierschutz in der heimischen Landwirtschaft trotz eines bereits hohen Standards weiteren Verbesserungsbedarf gebe. Ansatzpunkte sieht der Ressortchef hier aber vor allem bei der Eigenkontrolle der Betriebe und der Überwachung. Es gehe nicht allein um das Platzangebot, die Fütterung oder das Beschäftigungsmaterial. Das werde schon daran deutlich, dass zunehmend die Tiergesundheit in solchen Haltungen zum Thema werde, „die genau diese Kriterien einhalten". So belegten aktuelle Studien aus Schweden mit messbaren Fakten den schlechten Gesundheitsstatus von Schweinen aus der Bioproduktion, berichtete Backhaus und verwies auf Aktivitäten seines Hauses für mehr Tierschutz in der Landwirtschaft. Mecklenburg-Vorpommern habe gemeinsam mit anderen norddeutschen Bundesländern die Erarbeitung eines Tierschutzplanes initiiert.
Backhaus will Tierschutz-TÜV
Ferner setze sich die Landesregierung auch weiterhin für einen Tierschutz-TÜV für Haltungssysteme ein. Schließlich sei die Investitionsförderung der Schweinehaltung in Mecklenburg-Vorpommern an Tierschutzanforderungen gekoppelt, die „weit über die Bundesanforderungen“ hinausgingen. (AgE)