Die russische Regierung erwägt offenbar eine abermalige Verlängerung ihres Importembargos für Agrargüter und Lebensmittel aus der Europäischen Union, den USA, Kanada und anderen westlich geprägten Industrienationen. Wie Ministerpräsident Dmitrii Medwedew vor Journalisten in Moskau mitteilte, hat er die Prüfung zur Ausweitung der „Vergeltungsmaßnahmen“ in Auftrag gegeben. Diese sollen laut Medienberichten „nicht um ein Jahr verlängert werden, aber bis Ende 2017“ gelten.
Medwedew reagierte damit auf Äußerungen der G7-Staaten in Japan, die auf die Umsetzung der in Minsk vereinbarten Schritte für eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ostukraine drängen. Ansonsten hätten sie mit einer Ausweitung der gegen Moskau verhängten Strafmaßnahmen gedroht. Das Moskauer Importverbot für Agrarprodukte aus der EU, den USA und anderen Ländern war eine Reaktion auf die vom Westen nach der Krim-Annexion durch Russland im Jahr 2014 verhängten Strafmaßnahmen.