Bisher wurde die Energie im Schweinefutter als Umsetzbare Energie (ME) ausgewiesen. Jetzt haben die Mischfutterhersteller Agravis und Deuka unerwartet auf Nettoenergie (NE) umgestellt. Hier wird neben den Energieverlusten in Kot und Harn auch die abgegebene Körperwärme berücksichtigt.
Die Befürworter der Umstellung argumentieren, dass die Nettoenergie gerade bei proteinreduzierter Fütterung der bessere Maßstab sei. Zudem sollen N-reduzierte Rationen den Landwirten helfen, ihre Nährstoffbilanzen zu entlasten. Darüber hinaus könnten Rationen, die auf Basis der Nettoenergie berechnet werden, mehr Rohfaser enthalten. Das verbessere die Darmgesundheit und komme dem Tierwohl zugute.
Die Gegner der übereilten Umstellung auf Nettoenergie hingegen kritisieren, dass die Transparenz darunter leide. Mischfutter lassen sich nicht mehr miteinander vergleichen, da der Gesetzgeber die Deklaration der Nettoenergie auf dem Sackanhänger verbiete. Zudem gebe es bisher keine offiziellen Versorgungsempfehlungen für Schweine auf Basis der Nettoenergie. Und wer die in der Futtermischung enthaltene Energie nicht kenne, füttere seine Tiere im „Blindflug“!
Eine ausführliche Gegenüberstellung der Pro- und Contra-Argumente lesen Sie in der Dezemberausgabe von top agrar (12/2015) ab Seite S4.
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