Die Afrikanische Schweinepest (ASP) zieht in Polen immer weitere Kreise und veranlasst die Politik inzwischen zu außergewöhnlichen Maßnahmen. Wie die zuständigen Veterinärbehörden berichteten, wurde Anfang der vergangenen Woche der 19. Seuchenausbruch in diesem Jahr festgestellt. Dabei handelte es sich den Behördenangaben zufolge um einen Kleinbetrieb mit neun Schweinen. Zuvor war das Virus aber auch bereits in größeren und teils gewerblich organisierten Unternehmen mit mehreren hundert Tieren nachgewiesen worden.
Um der Seuche Herr zu werden, hat das Warschauer Parlament Anfang September ein Gesetz für ein Aufkaufprogramm verabschiedet, nach dem rund 600.000 Schweine in den Risikogebieten aufgekauft und geschlachtet werden sollen. Damit will man vorsorglich gesunde Bestände verwerten und die Tierdichte wie auch das Infektionsrisiko in den gefährdeten Regionen vermindern. Vorgesehen sind Aufkaufpreise, die sich am Durchschnittspreis im betroffenen Gebiet orientieren. Die Tiere sollen vorrangig zu Dauerwaren wie Konserven verarbeitet werden, damit eventuelle Erreger durch den Verarbeitungsprozess und die dabei erfolgende Sterilisierung unschädlich gemacht werden. Zudem sollen zusätzliche Fleischbeschauen und Beprobungen bei jedem Schlachtkörper sicherstellen, dass tatsächlich nur gesunde Tiere verarbeitet werden.