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CDU nimmt sich Sachkundenachweis vor

Die politischen Überlegungen einen Sachkundenachweis für die Betreuung von Nutztieren zu entwickeln, schreiten voran. Er soll vor allem für ungelernte oder wenig qualifizierte Arbeitskräfte in der Tierhaltung gelten. Agrarpolitiker beteuern, ausgebildete Landwirte hätten nichts zu befürchten.

Lesezeit: 4 Minuten

Die politischen Überlegungen einen Sachkundenachweis für die Betreuung von Nutztieren zu entwickeln, schreiten voran. Er soll vor allem für ungelernte oder wenig qualifizierte Arbeitskräfte in der Tierhaltung gelten. Agrarpolitiker beteuern, ausgebildete Landwirte hätten nichts zu befürchten.


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Die Agrarpolitiker der CDU legen sich darauf fest, einen Sachkundenachweis für die Tierhaltung in Deutschland zu fordern. „Wir werden entsprechende Sachkundenachweise unter Berücksichtigung bereits vorhandener fachlicher Aus- und Fortbildung einführen“, schreibt die CDU recht konkret in ihre neuen Leitlinien zur Landwirtschaft, die diese Woche veröffentlicht wurden. Die Vorsitzende des CDU-Bundesfachausschusses Landwirtschaft, Christina Schulze Föcking, erläutert im Gespräch mit top agrar, dass die Agrarpolitiker der Union sehr intensiv über das Thema diskutiert hätten. Sie sieht den Sachkundenachweis als eine Maßnahme, die „die Landwirtschaft unterstützen und die Bauern stärken“ könne. „Alle, die Landwirt gelernt haben, haben nichts zu befürchten“, sagt Schulze Föcking.


Ausbildung soll anerkannt werden


Ähnlich wie beim Sachkundenachweis Pflanzenschutz soll eine abgeschlossenen landwirtschaftliche Ausbildung oder ein Agrarstudium ausreichen, um den Nachweis zu bekommen. Eine Fortbildung zur Erlangung des Sachkundenachweis soll nur für fachfremde und ungelernte Arbeitskräfte verpflichtend werden.


CDU will das Thema besetzen


Schulze Föcking weist darauf hin, dass sich die Landwirtschaft mit der Einführung eines solchen Nachweises von schwarzen Schafen in der Agrarbranche, die keine oder wenig ausgebildete Arbeitskräfte in der Tierhaltung einsetzten, abgrenzen könnte. „Wenn Leute nicht sauber arbeiten, dann stehen wir nicht dahinter“, sagt Schulze Föcking. Der Nachweis solle dementsprechend auch eher die Ausbildung zum Landwirt schützen, so Schulze Föcking weiter. Mit der Aufnahme der Formulierung in die neuen Leitlinien für die Landwirtschaftspolitik der CDU entsteht daraus ein politischer Auftrag, den die Partei voran bringen will. Nun sei die Fraktion an der Reihe, das Vorhaben ins Parlament einzubringen, erklärt Schulze Föcking.


BMEL wartet ab


Das CSU-geführte Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) in Berlin hält sich indes zu dem Thema bedeckt. Das Ministerium wolle die Vorschläge des von ihm eingesetzten Kompetenzkreises Tierwohl zu der Frage prüfen und danach über einen Handlungsbedarf entscheiden, heißt es in einem Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs im BMEL, Peter Bleser, von Anfang Oktober. Nach derzeitiger Planung sind diese Empfehlungen des Kompetenzkreises Tierwohl entweder Ende 2015 oder Anfang 2016 zu erwarten, teilt das BMEL diese Woche auf Anfrage von top agrar mit. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hatte noch im top agrar Interview im September klargestellt, dass er nichts von diesem Instrument hält. „Ich sehe die Notwendigkeit für einen solchen Sachkundenachweis derzeit nicht“, sagte er.


Kompetenzkreis macht Vorschläge


Bereits diesen Sommer hatte sich der Kompetenzkreis Tierwohl im BMEL mit dem Thema befasst. Auch seine ersten Vorschläge gehen in Richtung eines Fortbildungsprogramms. Die Mitglieder können sich ein Punktesystem vorstellen. Es könnte Ausbildungen und Lehrgänge von Tierhaltern so berücksichtigen, dass diese bei Erreichen einer entsprechenden Punktzahl die Sachkunde bestätigt bekommen. Der Vorteil dieser Maßnahme wäre laut dem Kompetenzkreis, dass Tierhalter, die sowieso Lehrgänge, Fortbildungen, Arbeitskreise oder Beratungen in Anspruch nähmen, dies honoriert bekämen. Andere würden motiviert, dies ebenfalls zu tun. Noch sind das jedoch Vorüberlegungen, was davon in den Abschlussbericht des Gremiums kommt, werden die nächsten Monate zeigen.


Nächste Beratung noch diesen Herbst


Die Anregung für einen Sachkundenachweis Tierhaltung hatte im März 2015 der Wissenschaftliche Beirat Agrarpolitik des BMEL in seinem Gutachten „Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“ gegeben. Dort hatten ihn die Wissenschaftler als Empfehlung für eine Sofortmaßnahme, die der Bund erlassen könne, aufgeführt. Nun gehen die CDU Agrarpolitiker mit ihrer Vorstellung vom Sachkundenachweis in die Offensive. Die nächsten Beratungen darüber sind noch für diesen Herbst in Berlin angesetzt.


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