In den ersten fünf Monaten dieses Jahres wurden in der Schweiz 2,8 % mehr Schweine geschlachtet als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Und von den Besamungsungsstationen wurden 4 % mehr Spermaportionen verkauft. Das alles deutet aus Sicht von Schweizer Marktexperten auf eine erneute Überproduktion und damit fallende Schweinepreise hin. Viele rechnen daher mit einem schwierigen zweiten Halbjahr. Nach drei sehr schwierigen Jahren hatten die Schweizer Mäster in 2013 erstmals wieder richtig Geld verdient. Der durchschnittliche Produzentenpreis lag im vergangenen Jahr bei 4,48 CHF je kg Schlachtgewicht, das entspricht etwa 3,66 Euro. Und für einen 20 kg-schweren Jager (Läufer) wurden im Schnitt 5,50 €/kg gezahlt.
Marktexperten beobachten seit langem, dass der Schweinezyklus in der Schweiz nach wie vor intakt ist. In Zeiten niedriger Produktion steigen die Preise. Das wiederum kurbelt die Produktion an und führt zu einem Verfall der Preise. Doch die Abstände zwischen den Tiefs, die früher im Schnitt vier Jahre betrugen, haben sich auf 4,5 bis 5 Jahre vergrößert. Und auch die Ausschläge sind extremer geworden. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass der Fremdkapitalanteil in den Betrieben steigt. Dadurch kann die Produktion auch in Zeiten schlechter Preise nicht so stark gedrosselt werden wie früher. Denn es muss zumindest der Kapitaldienst geleistet werden.
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