Spanien und Deutschland sind die größten Schweinefleischerzeuger in der EU. In puncto Wachstumskennzahlen, Produktions- und wirtschaftliche Rahmenbedingungen gehen die Entwicklungen aber deutlich auseinander. Besonders deutlich werde dies bei der Struktur der Wertschöfpungsketten, schildert Dr. Verena Schütz vom Deutschen Raiffeisenverband (DRV) die Reiseeindrücke des DRV-Fachausschusses Vieh- und Fleischwirtschaft nach Spanien.

 

In Spanien sei die vertikale Integration besonders stark ausgeprägt. Sie reiche von einer Vernetzung zwischen den landwirtschaftlichen Produktionsstufen über die Einbeziehung von Futtermittelunternehmen bis hin zu Integrationen über die gesamte Wertschöfpungskette.2015 wurden 63 % aller in Spanien erzeugten Schlachtschweine in einer horizontal integrierten Kette produziert, berichtet Dr. Schütz in der aktuellen Ausgabe des Raiffeisen-Magazins.  Die Integration werde dabei hauptsächlich von zwei Seiten betrieben: Von der Futtermittelindustrie, die sich Abnahmesicherheit erkauft, und von der Schlachtindustrie, die sich auf diese Weise den Rohstoff sichert.

 

Tierhalter, die im Rahmen einer Integration produzieren, sind Eigentümer de Stalls, sie stellen die Arbeitskräfte, den Strom und das Wasser. Außerdem entsorgen sie die Gülle und tragen die Tierverluste. Der Integrator dagegen stellt das Futter, die Tiere sowie den Veterinär-Service. Der Landwirte erhält dafür einen Fixbetrag und kann unabhängig von Marktturbulenzen mit einem festen, jährlichen Umsatz planen.