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Tagebuch Lang: Dienstag – "Sauen selbst scannen?"

Sieben Uhr morgens, der Wecker klingelt und der zweite Tag meines Power-Praktikums beginnt. Voll motiviert gehe ich mit Robert zunächst in den Abferkelstall. Gemeinsam kontrollieren wir, ob die Sauen ihre Tröge leergefressen haben. Wenn nicht, dann entfernen wir die Futterreste mit einer Rundschaufel.

Lesezeit: 3 Minuten

Sieben Uhr morgens, der Wecker klingelt und der zweite Tag meines Power-Praktikums beginnt. Voll motiviert gehe ich mit Robert zunächst in den Abferkelstall. Gemeinsam kontrollieren wir, ob die Sauen ihre Tröge leergefressen haben. Wenn nicht, dann entfernen wir die Futterreste mit einer Rundschaufel. Kontrolle ist wichtig, denn der fehlende Futterverzehr kann ein erstes Warnzeichen dafür sein, dass sich eine Sau nicht wohlfühlt. Und wenn sich die Sau nicht wohlfühlt, sinkt die Milchleistung und der gesamte Wurf leidet darunter.


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Parallel dazu kontrollieren wir die Anfütterungsschälchen für die Ferkel aus Edelstahl, die sich in jeder Abferkelbucht befinden. Alle Schälchen werden täglich aus den Abferkelbuchten herausgenommen und gegen saubere Schalen ausgetauscht. Robert erklärt mir, dass sie für diesen Zweck doppelt so viele Anfütterungsschälchen angeschafft haben wie Abferkelbuchten vorhanden sind.


Ich sammele die benutzen Schalen ein und reinige sie mit einer Spülbürste in einem Waschbottich, in dem sich eine Wasser-Laugenlösung befindet. Anschließend werden die Schälchen in eine 2 %-ige Desinfektionslösung getaucht und zum Trocknen aufgestellt. Robert erklärt mir, dass er von den Waschautomaten, mit denen sich die Schalen in der Abferkelbucht reinigen lassen, nicht viel hält. Denn selbst mit Hochdruck gelinge es in der Regel nicht, den fettigen Schmierfilm, in dem sich die Bakterien ansiedeln, aus den Schalen zu entfernen.


Anschließend kontrolliere ich zusammen mit Wolfgang, ob die Sauen, die vor drei Wochen belegt wurden, trächtig sind. Die LuP-Sauenzucht hat sich zu diesem Zweck bereits vor Jahren für 4.500 € einen eigenes Scanner-Gerät angeschafft – auch wieder aus hygienischen Gründen. Denn die Gefahr, dass ein externer „Scanner-Mann“ Krankheiten in den Bestand einschleppen könnte, ist den beiden Betriebsleitern einfach zu groß.


Außerdem kann man die Untersuchung früher und häufiger durchführen, wenn man ein eigenes Gerät besitzt – zum Beispiel zur Umrauschkontrolle am 21 Tag der Trächtigkeit.


Ich darf die Scanner-Untersuchung selbst durchführen. Wolfgang schaut mir dabei über die Schulter und gibt mir Tipps, wo ich den Ultraschallkopf ansetzen muss und wie man die Bilder interpretiert. Das ist gar nicht so einfach und erfordert viel Übung. Das Scannen ist normalerweise der Job von Roberts Frau Hildgund. Sie verfügt über jahrelange Scanner-Erfahrung und lässt sich regelmäßig vom Tierarzt Tipps geben, wie sie die Diagnose noch verbessern kann.   


Nachmittag fahren wir dann zum Jungsauenstall. Wir selektieren passende Jungsauen für die nächste Besamung. Die Remontierungsrate des Betriebes liegt bei 20 bis 25 %. Bevor wir die ausgewählten Jungsauen zum Sauenstall bringen, werden sie noch gründlich mit dem Hochdruckreiniger gewaschen. Denn die Tieres sollen sauber ins gereinigt und desinfizierte Deckabteil kommen. Robert erklärt mir, dass er von speziellen Sauenduschen nichts hält, weil die Tiere hier mitunter nur befeuchtet, aber nicht gewaschen werden. Deshalb setzt er stattdessen auf eine kurze und dafür gründliche Reinigung mit dem HD-Reiniger. Wichtig sei nur, dass man dabei mit niedrigem Druck und reichlich Wasser arbeitet und die Verschmutzung zuvor etwas aufweichen lässt.


Mein Fazit des Tages:


Betriebshygiene setzt sich aus vielen kleinen Puzzle-Steinchen zusammen. Es fängt an beim Waschen der Tiere, bevor sie in die gereinigten und desinfizierten Abteile umgestallt werden, und endet bei der Trächtigkeitsuntersuchung mit einem eigenen Scanner, um keine Krankheiten in den Bestand einzuschleppen.

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