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Tagebuch Lorenz: Mittwoch - „Fermentation läuft vollautomatisch“

Heute Morgen sind Paul Breul und ich zunächst zu einem ehemaligen Pachtstall gefahren. Dort haben wir die Trockenfütterungsanlage ausgebaut, gegen Mittag waren wir mit dieser Arbeit fertig. Dann habe ich mich mit Dirk in die Futterzentrale gesetzt und beobachtet, wie die Fütterungsanlage neues Ferment ansetzt.

Lesezeit: 3 Minuten

Heute Morgen sind Paul Breul und ich zunächst zu einem ehemaligen Pachtstall gefahren. Dort haben wir die Trockenfütterungsanlage ausgebaut, gegen Mittag waren wir mit dieser Arbeit fertig.

 

Nach dem Mittagessen habe ich mich mit Dirk in die Futterzentrale gesetzt und beobachtet, wie die Fütterungsanlage neues Ferment ansetzt. Ich wollte einfach mal sehen, wie das Ganze praktisch abläuft. Als erstes wird der fast leere, ca. 6 m3 große Fermentationsbehälter mit etwa 150 l Heißwasser gespült. Das erledigen mehrere Reinigungsdüsen, die oben im Fermenter sitzen. Danach werden die zuvor berechneten Mengen an Rapsextraktionsschrot und Weizen per Schnecke in den Anmischbehälter der Flüssigfütterung dosiert.


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Der Weizenanteil in der Fermentmischung ist notwendig, weil die Milchsäurebakterien die Kohlenhydrate als Energiequelle brauchen, erfahre ich von Dirk. Alternativ kann auch Gerste als „Nahrungsgrundlage“ eingesetzt werden. Ein handelsüblicher Medikamentendosierer dosiert anschließend die Milchsäurebakterien ein, etwa 500 g je Tonne Ferment reichen aus.


Als letztes wird die Temperatur eingestellt, dazu werden Heiß- und Warmwasser in den Anmischbehälter gepumpt. Das heiße Wasser wird mithilfe eines Blockheizkraftwerks mit 5,5 kW thermischer Leistung erhitzt und in einem alten, isolierten Milchtank mit Heizschlangen zwischengelagert. Dirk und ich können uns das Prozedere in aller Ruhe ansehen, denn sämtliche Arbeitsschritte werden vom Fütterungscomputer vollautomatisch durchgeführt.

 

Der fertig angesetzte Fermentbrei wird jetzt in den Fermenter umgepumpt, dort bleibt er für 24 Stunden „stehen“, so dass die Milchsäurebakterien in Ruhe arbeiten können. Zwei ausrangierte GFK-Tanks, die zuvor im Weinbau als Lagertanks genutzt wurden, dienen als Fermenter. Solche Tanks kann man übrigens relativ einfach über das Internet kaufen, erfahre ich. „Google einfach mal nach ‚ausrangierten Weintanks’, du wirst dich wundern wie viele gebrauchte Tanks der Computer dir anzeigt“, lautet Dirk’s Tipp.


Er weist mich noch darauf hin, dass die Fermentsuppe immer von unten in den Fermenter gepumpt werden muss, da ansonsten zu viel Luft in den Brei gelangt. Außerdem muss das Futter langsam umgerührt werden, um den Sauerstoffeintrag so gering wie möglich zu halten. Vor dem Verfüttern wird das fertige Ferment dann wieder zurück in den Anmischbehälter gepumpt. Dort werden CCM, Mineralfutter und der restliche Weizen hinzudosiert, anschließend wird die Mischung direkt verfüttert.

 

Am späten Nachmittag habe ich mit Paul Trogsensoren in die Langtröge eingebaut. Mit deren Hilfe steuert die Flüssigfütterung die Dosiermenge künftig automatisch. Bei Schweinen, die ihren Trog z.B. erst 45 Minuten nach der Dosierung des Futterbreis leergefressen haben, wird die nächste Futtermenge um 5 % reduziert. Tiere, die den Trog sehr schnell geleert haben, bekommen automatisch einen Zuschlag. „Unser Ziel ist, alle Schweine optimal mit Futter zu versorgen“, erklärt mir Paul.

 

Zum Abschluss des Tages haben wir noch ein paar Kontrollwiegungen durchgeführt. Paul Breul und ich haben ausgerechnet, dass die Schweine zwischen dem 16. und 41. Masttag durchschnittlich 789 g pro Tag zugenommen haben. Er ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden, vor allem wegen eines Krankheitseinbruches zu Beginn der Mast.


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