In Thüringen sollen sich künftig Jäger, Landnutzer und Grundeigentümer in regionalen Bejagungskonzepten abstimmen und so die überhöhten Schwarzwildbestände im Freistaat „erfolgreicher und dauerhaft“ reduzieren. Zur Begründung der neuen Herangehensweise erklärte das Agrarressort vergangene Woche in Erfurt, die bisherige Bejagung des Schwarzwildes habe zwar geholfen, den örtlichen Wildschaden zu senken, aber hinsichtlich der Schadenshäufigkeit und der sprungartigen Vermehrung des Schwarzwildes keinen durchgreifenden Erfolg gebracht. Infolge der ganzjährigen Bejagung ziehe sich das Schwarzwild in die schützende Deckung zurück und gleiche den hohen Bejagungsdruck durch Nahrungsaufnahme, Rottenbildung und zuletzt auch durch eine erhöhte Reproduktion aus.
Mit Info-Flyern sollen nun die Beteiligten über die richtige Durchführung erfolgversprechender Bejagungsmethoden wie die Kirrjagd, die Drückjagd und die Erntejagd informiert werden. Mittels einer virtuellen Jagdakademie ist zudem „ein gebündeltes und qualitativ hochwertiges Bildungsangebot für Jäger, Falkner, Jagdhundehalter, Jagdaufseher und Jagdberater“ im Internet geplant.
Das Positionspapier unterzeichneten Landwirtschaftsministerin Birgit Keller und die Präsidenten des Landesjagdverbandes Thüringen, Steffen Liebig, des Thüringer Bauernverbandes, Helmut Gumpert, des Waldbesitzerverbandes, Jörg Göring, des Thüringer Verbandes für Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbezirkinhaber, Peter Leicht, sowie der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft land- und forstwirtschaftlicher Betriebe in Sachsen und Thüringen, Konrad von Posern.