Tierschutz bewegt sich zwischen „wollen“ und „können“, so lautet das Fazit der Tagung „Nachhaltige Tierhaltung- die Bedeutung von Tierschutz und Tierwohl“, die kürzlich in Hannover stattfand. Auf der einen Seite würden Verbraucher sowie Umwelt- und Tierschutzorganisationen die Ansprüche definieren, während auf der anderen Seite der rechtliche Rahmen für die Umsetzung dieser Wünsche durch die Wirtschaft gesetzt werde. Ausschlaggebend für das tatsächlich realisierte Tierwohl sei allerdings die Kaufentscheidung des Verbrauchers, so Dr. Michael Lendle vom Institut für Nachhaltiges Management in seinem Vortrag. Lendle plädiert für die Einführung eines allgemeinen Tierwohlstandards im Rahmen einer Selbstverpflichtung der Branche.
Prof. Thomas Blaha, Vorsitzender der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz, forderte, die tiergerechte Haltung an den Schlachtkörpern festzustellen. Diese Indikatoren müssten nur ausreichend genutzt werden. Die Einführung eines europäischen Tierschutzlabels sieht Rechtsanwalt Dr. Markus Grube als wichtigste Aufgabe, um den Tierschutz zu verbessern. Kommunikationsberater Dr. Roger J. Busch empfiehlt außerdem, die Kommunikation mit der Öffentlichkeit bereits in ruhigen Zeiten zu beginnen, damit sie auch in der Krise funktioniere. (AgE)