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Tipps zur Salmonellensanierung

Nach den anfänglichen Sanierungserfolgen steckt die Salmonellen-Bekämpfung derzeit in einer Sackgasse. Die Anzahl der Kategorie III-Betriebe stagniert seit einiger Zeit, und die der Kategorie II-Betriebe nimmt wieder zu.

Lesezeit: 4 Minuten

Nach den anfänglichen Sanierungserfolgen steckt die Salmonellen-Bekämpfung derzeit in einer Sackgasse. Die Anzahl der Kategorie III-Betriebe stagniert seit einiger Zeit, und die der Kategorie II-Betriebe nimmt wieder zu. Eine beunruhigende Entwicklung, auf die die Veranstalter des Düsser Schweinetags am gestrigen Mittwoch reagierten. Mit einer praktischen Vorführung wurde das Thema für die Besucher aufbereitet.

 

Vertreter der Firma AlzChem demonstrierten dafür die korrekte Anwendung des Biozids Alzogur, das zur Bekämpfung von Fliegenlarven in der Schweinegülle eingesetzt wird. Durch das Abtöten der Larven wird ein nicht zu unterschätzender Überträger der Salmonellen ausgeschaltet. Ein gleichmäßiger Güllepegel im Kanal und die Kenntnis der exakten Menge an Restgülle sei dabei Voraussetzung für eine korrekte Berechnung der Aufwandmenge, so die Vertreter.

 

Der Stall sollte vor der Anwendung bereits gereinigt und die Flächen noch feucht sein. Um die Ausbringung zu erleichtern, ist es von Vorteil, das Biozid mit Wasser zu verdünnen. Die Ausbringung muss so erfolgen, dass die Fliegenmaden vollständig in die Gülle gespült werden. Eine spezielle Lanze, die vom Hersteller angeboten wird, ermöglicht auch das Erreichen von schwer zugänglichen Stellen. Nach der Einwirkzeit von einer halben Stunde wird das Biozid gründlich abgewaschen.

 

Eine Vertreterin der Firma Menno Chemie erklärte anschließend die korrekte Anwendung von Desinfektionsmitteln und warnte vor möglichen Anwendungsfehlern. Grundvoraussetzung für eine Desinfektion sei, dass der Stall zuvor bereits gründlich gereinigt wurde, denn Dreck lasse sich nicht desinfizieren, so die Firmenvertreterin. Man dürfe bei der Reinigung auch die schwierig zu erreichenden Stellen nicht vergessen, wie etwa Trogunterkanten, Stalldecken und Lüftungsschächte, sofern diese zugänglich sind. Auch Spritzschatten, die sich beim Reinigen einer Bucht gerne in der zuvor gereinigten Nachbarbucht absetzen, werden oftmals übersehen. Für optimale Ergebnisse reicht es aber nicht aus, nur mit kaltem Wasser zu reinigen. Ein geeignetes Reinigungsmittel entfernt den Fett- und Proteinfilm auf den Oberflächen.

 

Nach der Reinigung muss das Abteil vollständig abtrocknen. Denn wenn man das Desinfektionsmittel auf noch nassen Oberflächen ausbringen würde, würde man es verdünnen und damit seine Wirkung herabsetzen. Auch die Aufwandmenge muss vorher möglichst genau berechnet werden. Häufig wird noch mit der alten Faustzahl „Grundfläche mal 1,7“ gerechnet. „Diese Angabe ist jedoch längst überholt“, so die Vertreterin. Allein mit der Decke sei schon die doppelte Grundfläche erreicht, zu der dann die Oberflächen der Stalleinrichtung noch hinzukommen.

 

Für eine optimale Desinfektion ist eine Einwirkzeit des Desinfektionsmittels von mindestens zwei Stunden nötig. Mit dem Abtrocknen des Abteils sollte deshalb erst nach dieser Einwirkzeit begonnen werden. Nur im feuchten Zustand kann das Desinfektionsmittel wirken und den Keimbesatz senken.

 

Um die Effizienz der Desinfektion zu prüfen, bietet der Schweinegesundheitsdienst NRW Abklatschproben an, die im Labor auf die vorhandenen Erreger untersucht werden. Dies erklärte die Tierärztin Dr. Sandra Löbert. Sie gab im Anschluss an die praktischen Vorführungen einige Tipps zur Salmonellensanierung im Stall. Generell sei es dabei wichtig, den Eintrag von Salmonellen in den Bestand zu verhindern. Dafür könne man den Gesundheitsstatus von zugekauften Tieren mit Blut- oder Kotproben kontrollieren.

 

Sind jedoch bereits Salmonellen im eigenen Bestand, so muss man einer weiteren Ausbreitung vorbeugen. Dies gelingt durch ein konsequentes Hygienemanagement im Rein-Raus-Verfahren und durch eine gründliche Reinigung und Desinfektion. Auch die Widerstandsfähigkeit der Tiere kann gestärkt werden. Gerade unter Stress scheiden infizierte Tiere besonders viele Salmonellenerreger aus. Antibiotika sind im Einsatz gegen Salmonellen oft kontraproduktiv, da sie die natürliche Keimflora des Darmes schwächen und so Platz für die Salmonellen schaffen.

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