Der Familienstreit im größten deutschen Fleischkonzern Tönnies wird vor Gericht entschieden. Wie die Lebensmittelzeitung berichtet, scheiterte vor dem Landgericht Bielefeld am Freitag erwartungsgemäß ein Versuch des Richters, eine gütliche Einigung zwischen den Parteien zu erreichen. Im Verfahren klagt Robert Tönnies, dem 50 % an Deutschlands größtem Schlachtkonzern gehören, gegen seinen Onkel Clemens. Dabei geht es um die Frage, ob Clemens Tönnies ein doppeltes Stimmrecht zusteht. Während Clemens Tönnies argumentiert, dass ihm auf Beschluss der Gesellschafter am 24.12.2002 ein doppeltes Stimmrecht zusteht, beharrt Robert Tönnies, dass dieses Recht nur für eine inzwischen nicht mehr existierende Tochtergesellschaft Geltung gehabt habe. Nach einer bilanztechnischen Änderung des Beteiligungsaufbaus im Februar 2003 ist die Stimmrechtsfrage nicht mehr ausdrücklich in den Verträgen erwähnt.
Am 29. November will das Gericht eine Entscheidung verkünden. Das kann ein Urteil sein oder auch die Ankündigung, wie es in dem Verfahren weitergeht. Der Streit um die Höhe der Robert Tönnies zustehenden Beteiligung am Unternehmen, die aus seiner Sicht nach einer Schenkung seines Vaters an Clemens Tönnies umstritten ist, wird voraussichtlich erst 2014 vor Gericht verhandelt.