Dringenden Handlungsbedarf sieht das Umweltbundesamt (UBA) für die Landwirtschaft, um die Klimaschutzziele zu erreichen. In einem Diskussionspapier zum angekündigten Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung verweist die Behörde auf einen Anstieg des Anteils der Landwirtschaft an den gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland auf 8 % im Jahr 2014. Durch die Verminderung der Treibhausgasemissionen in anderen Sektoren werde dieser Anteil künftig steigen.
Schlüsselmaßnahmen stellen für die Umweltbehörde eine Reduzierung der Stickstoffüberschüsse, der Erhalt der Vorräte an organischer Bodensubstanz sowie eine Rückführung der Tierbestände dar. „Ein entscheidendes Minderungspotential besteht im schrittweisen, aber konsequenten Abbau der Tierbestände in Deutschland“, heißt es in dem Papier. Insbesondere in den Intensivtierhaltungsregionen Nordwestdeutschlands würde dies laut UBA auch zur Verringerung der Stickstoffüberschüsse und damit zum Schutz von Wasser und Boden beitragen.
Zur Erreichung des Ziels empfiehlt die Behörde die Umsetzung der Vorgaben der Richtlinie über nationale Emissionshöchstmengen für bestimmte Luftschadstoffe (NEC-Richtlinie), Restriktionen bei der Genehmigung des Neu- und Ausbaus von Tierhaltungsanlagen sowie eine verursachergerechte Anlastung von Umweltkosten der Tierhaltung durch ökonomische Instrumente. Unter anderem sei zu prüfen, ob in der Intensivtierhaltung ein Emissionshandel langfristig umsetzbar sei.