Einen Konfrontationskurs gegenüber der Landwirtschaft wirft der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Johannes Röring, Nordrhein-Westfalens Agrarminister Johannes Remmel vor. Röring verwies auf die in der Vorwoche von SPD, Grünen und Piraten im Landtag verabschiedete Entschließung zur Landwirtschaft. Darin werden unter anderem die Einführung einer Umweltabgabe auf Stickstoffüberschüsse sowie die Prüfung der Ausnahmeregelung beim Wasserentnahmeentgelt gefordert. Mit Blick auf die Tierhaltung verlangt die rot-grüne Mehrheit gemeinsam mit den Piraten, umwelt- und tierschutzgerechte Haltungsformen rechtlich zu verankern.
Sorge bereitet den Tierhaltern auch die Bundesratsinitiative Nordrhein-Westfalens, wonach Schweine etwa 30 % mehr Platz erhalten sollen, ohne finanziellen Ausgleich. Enttäuscht zeigte sich Röring auch von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Sie lasse den Grünen freie Bahn, anstatt die Politik ähnlich wie in anderen Bereichen an der wirtschaftlichen Bedeutung der Land- und Ernährungswirtschaft auszurichten.
Der WLV-Präsident warnte vor einer Beschleunigung des Strukturwandels in der Landwirtschaft durch immer höhere Auflagen. Dies hätte seiner Einschätzung nach auch Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Branchen. Investitionen, beispielsweise in neue Stallbauten, würden abgewürgt.