Die guten Exportmöglichkeiten für Schweinefleisch werden auch 2016 erhalten bleiben, die Exportmengen sogar noch weiter steigen. Zu dieser optimistischen Markteinschätzung kommen sowohl die niederländische Rabobank als auch das amerikanische Landwirtschaftsministerium USDA. Ein wichtiger Abnehmer ist nach wie vor China, wo Schweine aufgrund des Bestandsabbaus immer knapper werden.
Daneben werden nach Einschätzung des USDA aber auch noch andere Länder ihre Schweinefleischimporte ausweiten. Japan wird seine Einfuhren im Vergleich zum Vorjahr vermutlich um 4 % auf 1,32 Mio t steigern. Und Mexiko dürfte seinen Schweinefleischeinkauf im Ausland gegenüber 2015 sogar um rund 120.000 t oder 12 % auf 1,10 Mio Tonnen aufstocken. Laut Rabobank schränken die Probleme mit dem Porcine Epidemic Diarrhea Virus (PEDV) die mexikanische Erzeugung immer noch ein, während die Nachfrage nach Schweinefleisch aufgrund des vergleichsweise teuren Rindfleisches steigt. Möglicherweise kann davon zukünftig auch die EU bei ihren Drittlandsexporten profitieren.
Auch in Südkorea wird der Schweinefleischverbrauch nach Einschätzung des USDA weiter zunehmen im Vergleich zum Vorjahr zu einem Einfuhrplus von fast 2 % führen. Im ersten Quartal 2016 legten die Importe bereits um gut 5 % auf fast 120.000 t zu, wobei die Südkoreaner vor allem mehr Schweinefleisch in den USA und Chile orderten. Anbieter aus der EU, darunter Deutschland, Spanien und Dänemark, mussten sich dagegen meist mit geringeren Liefermengen begnügen.
Der frühere Großkunde am Weltmarkt, Russland, wird der USDA-Prognose zufolge seine Schweinefleischimporte weiter einschränken und 2016 nur noch 355.000 t bestellen, die vermutlich überwiegend von Brasilien geliefert werden.
${intro}