Die Gefahr, die von multiresistenten Krankenhauskeimen ausgeht, den so genannten MRSA-Keimen, ist offensichtlich doch nicht so groß wie bislang befürchtet. Zu diesem Vorabergebnis kommen die Experten eines deutsch-niederländischen Projektes, das von der GIQS-Arbeitsgruppe an der Universität Bonn koordiniert wird. Offensichtlich gibt es unterschiedliche MRSA (Methicillin-Resistente-Staphylococcus-Aureus)-Stämme, die nicht alle gleich gefährlich sind. Inzwischen seien etwa 6.000 verschiedene Stämme identifiziert worden, die man drei Hauptgruppen zuordnen könne: Krankenhaus-MRSA, community-acquired MRSA und Tier-assoziierte MRSA. Im Gegensatz zu Krankenhaus-MRSA scheinen Tier-assoziierte MRSA jedoch eher selten für Infektionen beim Menschen verantwortlich zu sein. Deshalb sei es unbegründet, Landwirte, die oftmals Träger der Tier-assoziierten Variante seien, von vornherein als gefährliche Keimträger einzustufen und in Quarantäne zu stecken. Die Forscher fordern daher, das Krankenhäuser routinemässig eine Stamm-Typisierung durchführen sollten.
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