Ein Kommentar von Jan-Martin Küper, top agrar-Landtechnik:
Es ist nicht das erste Mal bei unseren Tests, dass ein richtig guter Eindruck von der Maschine leider durch die Bedienung getrübt wird. Natürlich wollten wir die Isobus-Ausstattung auch beim Lowliner testen – soll damit doch viel mehr möglich und vor allem alles komfortabler sein.
Doch dann wird alles nur komplizierter. Selbst erfahrene Fahrer fanden sich in den zahlreichen Untermenüs nicht sicher zurecht. Die Symbolik im ansonsten brillanten Müller-Touchscreen ist viel zu klein und nicht immer eindeutig definiert. Und für eine sichere Bedienung während der Fahrt liegen die Tasten zu dicht aneinander.
Etwas besser klappte es, als wir den Müller-Joystick an der rechten Armlehne installiert und alle Funktionen irgendwann verstanden hatten.
Aber spätestens als die Elektronik die eine Teilbreite zu früh schloss und die andere zwei Sekunden zu spät öffnete, musste zwangsläufig der Schlauch zum Verteiler abfliegen und das blaue Fass in ein braunes verwandeln.
Wieder einmal würden wir, wenn es zum Kauf käme, die Kippschalterbedienung mit einer einfachen Vorgewendeautomatik klar favorisieren. Und wenn Fahrer eines Lohnunternehmens beim Bedienen eines Güllefasses schon ins Schwitzen kommen, meinen die Entwickler solcher Terminals dann wirklich, dass Landwirte mit deutlich weniger Güllemenge sich in ihrer Isobus-Welt zurechtfinden?
Liebe Entwickler, holt euch die Praxis doch mal ins Haus! Ich bin mir sicher, dass ein Team aus
Lohnunternehmern bzw. deren erfahrenen Fahrern ein solches Güllefass-Terminal so layoutet, dass es
hinterher jedem Spaß macht, damit zu arbeiten. Für solche Arbeitsgruppen sollte sich doch Zeit finden? Vielleicht im Winter, da hat auch die Gülleausbringung Sperrfrist…