Das weißrussische Landmaschinenunternehmen Gomselmash leidet unter einer Absatzflaute. Wie der Korrespondent der Moskauer „Unabhängigen Zeitung“ berichtete, will „niemand mehr die Maschinen des Unternehmens kaufen“.
Der Lagerplatz und das Gelände um das Werk herum seien mit Maschinen überfüllt. Es könnten etwa 10 000 sein, so schätzten Beschäftigte des Unternehmens. Dieses habe bereits mit einer deutlichen Drosselung der Produktion reagiert: Von Januar bis Oktober sei die Herstellung laut amtlicher Statistik um fast 20 % gesunken.
Einhergegangen sei das mit einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf drei bis vier Tage und Entlassungen. Es solle ein betriebsinternes Papier geben, wonach bis zum Jahresende bis zu 5 000 Mitarbeiter entlassen werden sollen. Die sozial-ökonomischen Folgen der Krise, die den gesamten Maschinenbau des Landes betrifft, beunruhigen der „Unabhängigen Zeitung“ zufolge die politische Führung in Minsk. Befürchtet würden ein spürbarer Rückgang des ohnehin niedrigen Lebensstandards sowie schließlich mögliche politische Unruhen.
Als Ursache für die Krise nennt die Moskauer Zeitung die „große Abhängigkeit des Landes vom russischen Markt“, den Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation (WTO) sowie die von Moskau dominierte Gründung der Zollunion; hierdurch habe sich der Wettbewerb verschärft.