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Valtra N103.4 HiTech5 – ein Evergreen

top agrar Österreich hat den Valtra N103.4 HiTech5 ausführlich in der Praxis getestet. Er ist laut AGCO das beliebteste Modell des Herstellers in Österreich.

Lesezeit: 5 Minuten

top agrar Österreich hat den Valtra N103.4 HiTech5 ausführlich in der Praxis getestet. Er ist laut AGCO das beliebteste Modell des Herstellers in Österreich.

 

In dem Alpenland werden Valtra-Traktoren sehr gerne im Forst eingesetzt, fanden in den letzten Jahren aber auch verstärkt ihren Weg in gemischte Betriebe. Denn sie sind bei Landwirten nicht nur als robust, sondern auch als vielseitig bekannt.

 

Die N-Serie von Valtra umfasst Modelle von 99 bis 171 PS und ist in sehr unterschiedlichen Ausstattungs- und Getriebevarianten erhältlich. Uns wurde das Modell N 103.4 in der Hightech 5-Variante für den zweimonatigen Praxistest zur Verfügung gestellt. Die geräumige Kabine hatten wir noch vom vorangegangenen Praxistest in positiver Erinnerung – wenngleich die Proportionen für einen Traktor dieser PS-Klasse etwas groß sind. Dazu sei jedoch erwähnt, dass dies das Einstiegsmodell der 4-Zylinder-N-Serie ist.


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Extra große Kabine


Die extra große Kabine bringt in Kombination mit dem 180°-Wendesitz aber auch einen wesentlichen Vorteil beim stationären Arbeiten im Heck wie z. B. mit dem Forstkrananhänger. Ebenso ist eine vollwertige Rückfahreinrichtung ab Werk verfügbar.

 

Der Einstieg ist durch die großen Dimensionen sehr komfortabel und angenehm. Die Lenksäule kann per Fußpedal in die gewünschte Position geschwenkt werden und wird durch den drehbaren Komfortsitz ergänzt! Nicht optimal ist der Sichtbereich zum Heck des Traktors. Als Hilfestellung wurde dazu ein Spiegel an die Heckscheibe montiert, im geöffneten Zustand kann man dann über diesen zumindest das Zugmaul sehen und beim Kuppeln von Anhängern eine größere „Treffsicherheit“ erzielen.

 

Der klappbare Beifahrersitz unseres Testkandidaten ist laut Valtra die Standardvariante und nur als Notsitz gedacht, optional gibt’s einen größeren und komfortableren. Für unsere Zwecke war das Standardmodell ausreichend.


Wie im Flugzeug


Der Blick auf die Armlehne und die rechte Seitenkonsole erinnert eher an ein Flugzeugcockpit als an eine Traktorkabine. Die Praxis hat uns gezeigt, dass Aushilfsfahrer und ältere Personen hier an ihre Grenzen stoßen. Für uns ist es ein wichtiges Kriterium, dass jedermann schnell mal einen Kipper vom Feld nach Hause fahren kann, ohne eine langwierige Einschulung zu benötigen. Dieses Kriterium konnte zu unserer Überraschung jedoch erfüllt werden, wir führen dies auf das leicht zu bedienende Getriebe zurück.

 

Für geübte „Piloten“ bietet der N103.4 aber einen angenehmen und vor allem ergonomisch durchdachten Arbeitsplatz. Ein Kreuzsteuerhebel, mit dem unter anderem die Fronthydraulik bedient wird, ist in die Armlehne integriert, die Hebel für die Getriebesteuerung gleich davor. Als nicht zufriedenstellende Lösung finden wir die Platzierung der Hubwerksregelung unter der beschriebenen optionalen Armlehne. Diese ist nicht gut zu erreichen bzw. zu bedienen. In der Grundausstattung ohne die Armlehne tritt dieses Problem nicht auf.

 

Der kleine Bildschirm am rechten Kabinenpfosten informiert unter anderem über die Aktivitäten des Lastschaltgetriebes. Zapfwelleneinstellungen, Allrad, Hubwerkseinstellung und viele weitere Parameter können in der „Schaltzentrale“ rechts neben dem Fahrersitz eingestellt hydraulischer Federspeicher ausgeführt, ist im Wendeschalthebel (Powershuttle) integriert, welcher wie üblich links an der Lenksäule angebaut ist. Lüftung und Klima erfüllten unsere Erwartung. Die üppige Ausstattung mit Arbeitsscheinwerfern sorgt auch bei Dunkelheit für beste Sichtbedingungen und hat uns die Arbeit erleichtert. Ein Bedienungsfeld an beiden Heckkotflügel ermöglicht das Steuern von Heckkrafthebern und Zapfwelle, bei letzterer Ein- und Ausschalten. Für die Praxis sind diese aber etwas zu weit außen angebracht und schwer zu erreichen. Möglicherweise könnte es aber dem Unfallschutz dienen.


Kräftiger Vierzylinder


Im Ackerbau und bei Transportfahrten zeigte sich der N103.4 von seiner besten Seite. Der kräftige 4-Zylinder leistet laut einem von uns durchgeführtem Leistungstest maximal 108,9 PS über die Zapfwelle, bei einer Drehzahl von 1 850 U/min und einem Drehmoment von 390 NM. Das sind beachtliche Werte. Um die neuesten Abgasnormen zu erfüllen, hat sich Valtra für die SCR-Technologie entschieden. Diese vollzieht eine Abgasnachbehandlung mit Harnstofflösung (AdBlue).

 

Auch der angenehme Fahrkomfort hinterließ bei uns einen positiven Eindruck. Das führen wir zum Teil auch auf die bewährte Gewichtsverteilung zurück. Nach wie vor setzt man bei Valtra auf die 40 % vorne-, 60 % hinten-Verteilung. Das zeigt vor allem bei schweren Zugarbeiten Wirkung und so kann bei der Frontballastierung gespart werden.

 

Die gute Wendigkeit des Valtras hat uns trotz der beachtlichen Abmessungen besonders beeindruckt. Bei unserem Testmodell haben wir einen Wendekreis von 4,8 Metern gemessen!

 

Das HiTech5-Getriebe beim Testtraktor bietet viel Komfort und ermöglicht meist ein gefühlvolles Fahren. Ergänzt wird dies durch die verbaute Flüssigkeitskupplung, bei Valtra als „Hitrol Turbokupplung“ bezeichnet. Ein manuelles Schalten über ein Gestänge fällt bei diesem Modell weg. So werden nicht nur die fünf Lastschaltstufen über einen Wippschalter am Schalthebel bedient, sondern auch die vier Hauptgänge über einen zweiten Schalter.


Kühler und Filter gut erreichbar


Die Lastschaltstufen greifen geschmeidig ineinander und wechseln sehr weich. Von den vier Gängen können wir dies leider nicht berichten, hier gibt es ein gewisses Schaltloch. Der Kraftschluss ist für kurze Zeit nicht vorhanden. Vor allem beim bergauf Fahren geht in dieser Zeit viel Schwung verloren, und der Motor hat einige Mühe, um den Drehzahlverlust zu kompensieren. Wir sind der Meinung, dass ein manuelles Schalten der Gänge hier zielführender wäre. Alternativ bietet Valtra dafür das manuelle HiTech3-Getriebe an.

 

Überzeugt hat uns die Wartungsfreundlichkeit beim Valtra. Sämtliche Kühler und Filter sind gut erreichbar und somit auch leicht zu Reinigen. Eine massive Werkzeugkiste aus Metall ermöglicht ein Mitführen von ausreichend Werkzeug und Ersatzteilen wie etwa Scherschrauben und Fanghakenkugeln.

 

Auch in Sachen Sicherheit findet man bei Valtra einfache, aber unter Umständen lebensrettende Lösungen. So befindet sich am Heck ein Sicherheitsstecker, welcher bei Bedarf durch eine Reißleine gezogen werden kann: Die Stromzufuhr wird unterbrochen, die Zapfwelle schaltet ab. Eine aus unserer Sicht nachahmenswerte Lösung! Gerhard Schieder und Georg Schuller, top agrar Testteam, Hartberg


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