Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

Wolf

BMEL für vorbeugenden Abschuss einzelner Wölfe

30 % mehr Wölfe jedes Jahr: Das Agrarministerium würde gerne das Bundesnaturschutzgesetz ändern, damit vorbeugend Wölfe geschossen werden dürfen. Unterdessen haben 14 Verbände in Mecklenburg Vorpommern ein Wolfspositionspapier mit Managementvorschlägen unterzeichnet. Und auch die Bauern in Brandenburg schlagen Alarm

Lesezeit: 4 Minuten

Das Bundeslandwirtschaftsministerium drängt auf eine präventive Kontrolle des Wolfsbestands in Deutschland. Agrar-Staatssekretär Michael Stübgen sprach sich bei einem Wolfssymposium der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt am vergangenen Freitag in Halberstadt für eine wirkungsvolle Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes aus, um die Entnahme von Wölfen zu erleichtern.

„Wir müssen die Instrumentarien, die uns das Europarecht zur Kontrolle des Wolfes an die Hand gibt, voll ausschöpfen können“, erklärte Stübgen. Künftig müsse es möglich sein, einzelne Wölfe vorbeugend zu schießen, um Rudel zu vergrämen. Man müsse handeln können, bevor etwas geschehe. „Das gefährdet nicht den guten Erhaltungszustand des Wolfes“, betonte der Staatssekretär. Die bisherige Vorgabe für die Entnahme eines Wolfes, dass man dem einzelnen Tier seine Tat per DNA-Abgleich nachweisen müsse, wertete Stübgen als praxisfremd. Damit werde vor allem für die Jäger enorme Rechtsunsicherheit geschaffen.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Dem Bundeslandwirtschaftsministerium gehe es nicht um die Ausrottung des Wolfes, sondern um effektiven Herdenschutz und die Belange der Weidetierhalter sowie nicht zuletzt um den Schutz der Bürger.

-----------------------------------

Neues Wolfspositionspapier: 14 Verbände sagen Ja zum Wolfs-Management!

14 Verbände haben ein gemeinsames Wolfspositionspapier ratifiziert.



Je weiter sich der Wolf verbreitet, desto mehr Menschen sind durch seine Anwesenheit betroffen. Allein im Jahr 2018 wurden in Mecklenburg-Vorpommern doppelt so viele Tiere bei Übergriffen getötet wie im Jahr davor. Garantierten Schutz gibt es nicht einmal mit Weidezäunen, die doppelt so hoch sind, wie der gesetzliche Mindestschutzstandard es fordert - von der zusätzlichen 6000-Volt-Litze und dem Untergrabeschutz ganz zu schweigen, schreibt dazu der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern.



Mit dem Wolf müssen die Tierhalter leben aber über das Wie muss gesprochen werden, so der Verband weiter. Grundlage soll ab sofort das gemeinsame Wolfspositionspapier sein, das die Forderungen an die Politik festhält. Letztendlich ist nicht der Wolf das Problem, er ist ein Wildtier wie jedes andere auch. Die politischen Rahmenbedingungen sorgen für das Konfliktpotential, heißt es.

Die Forderungen

Die Kernforderungen betreffen den Schutzstatus des Wolfes. Der Wolf ist nach Ansicht der Unterzeichner des Positionspapieres keine bedrohte Art. „In den östlichen Bundesländern ist er längst in einer Bestandssituation, die ein aktives Management nicht nur zulässt, sondern es sogar dringend erforderlich macht“, sagte Detlef Kurreck, Präsident des Bauernverbandes. Deshalb müsse der Wolf raus aus dem Anhang IV der FFH-Richtlinie, in dem der strenge Schutz festgehalten wird. Er verhindert, dass der Wolf einem Management durch das Jagdrecht unterzogen werden kann. Dass der Wolf durch die Jägerschaft bewirtschaftet werden soll, sowie das Vorankommen in der Förderpraxis in Sachen Wolfsprävention sind weitere Anliegen des Papiers.



Neben Brüssel müsse aber auch Berlin ran, denn auch die Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatschG) ist eine Kernforderung der Verbände. Alle Maßnahmen, die in der FFH-Richtlinie die Entnahme von Wölfen ermöglichen, wurden im BNatschG nicht umgesetzt – das muss nach Ansicht der 14 Unterzeichner nachgeholt werden!



Aber auch an die Landesebene werden Forderungen gerichtet: „Das Bundesnaturschutzgesetz ermöglicht, dass über Landesverordnungen geregelt werden kann, was das Bundesnaturschutzgesetz selbst nicht regelt. Insofern erwarten wir, dass das Landwirtschaftsministerium endlich eine praktikable Wolfsverordnung erarbeitet, anstatt den schwarzen Peter nach Brüssel oder Berlin zu schieben. Schwerin muss auch weiterhin in der Wolfspolitik vorangehen“, so Kurreck.

Die Unterzeichner

  • Schaf- und Ziegenzuchtverband
  • Bauernverband, Biopark
  • Milchkontroll- und Rinderzuchtverband
  • Landesverband der landwirtschaftlichen Wildtierhaltung
  • Verband der Pferdezüchter
  • Landesverband für Reiten, Fahren, Voltigieren
  • Landesjagdverband
  • Landurlaub
  • Landesfischereiverband
  • Landesanglerverband
  • Waldbesitzerverband
  • Familienbetriebe Land und Forst
  • Jagdgenossenschaften und Eigenjagden MV

-----------------------------------

LBV Brandenburg: Schulze muss handeln!

Unmut kommt auch auch Brandenburg. Der dortige Bauernverband berichtet, dass die Wolfs-Population weiter kontinuierlich um zirka 30 % jährlich wächst. Die vom Wolf verursachten Nutztierrisse haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen und gefährden laut LBV mittlerweile die Weidetierhaltung.

Auch Schutzzäune, Herdenschutzhunde und bürokratische Entschädigungen würden daran wenig ändern. „Es ist an der Zeit, dass wir den Fokus stärker auf den Erhalt der tierwohlgerechten Weidewirtschaft richten, anstatt einer Wolfsromantik aufzusitzen, die jede Form der notwendigen Regulierung der Wolfsbestände verhindert“, erklärt LBV-Präsident Henrik Wendorff.

Der Ball liege derzeit im Feld von Bundesumweltministerin Schulze. Sie könnte mit einer Änderung des Paragraphen 45 Naturschutzgesetz den Weg freimachen für Schutzjagden nach skandinavischem Vorbild. „Wenn die Politik nicht zeitnah umsteuert, dann steht die von den Verbrauchern bevorzugte Form der Tierhaltung vor allem wolfsbedingt vor dem Aus“, so Henrik Wendorff weiter.

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.