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Scheunengespräch

f3-Netzwerk: Gründerszene trifft Landwirte

Am Mittwoch fand das zweite f3-Scheunengespräch im niedersächsischen Osnabrück statt. Gründer und Landwirte diskutierten darüber, wie „Gründer-Welt“ und Agrarbranche sich gegenseitig besser unterstützen können.

Lesezeit: 4 Minuten

Digitales Netzwerk hin oder her - Es geht doch nichts über ein persönliches Gespräch von Angesicht zu Angesicht. Das zeigte am Mittwoch das f3-Scheunengespräch zum Thema „Finanzen und Versicherung“ im Gasthaus Lecon bei Osnabrück. Rund 140 Landwirte und Landwirtinnen, Agrarstudierende und ein buntes Gründer-Potpourri kamen zusammen, um über Trends und Entwicklungen der modernen Landwirtschaft zu sprechen. Sponsoren des Events waren die LVM Versicherung und die Genossenschaftliche Finanzgruppe Volksbanken Raiffeisenbanken.

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Ein Eröffnungsvortrag und zwei kurze Start-up-Präsentationen bildeten den Auftakt zu einem Abend, bei dem der Austausch der Anwesenden im Mittelpunkt stand. So gab Matthias Schmidt-Rex, Geschäftsführer des AgTech-Accelerators Smart Hectar, Einblicke in die Arbeitsweise seines international agierenden Innovation Hubs. Er skizzierte die globalen Trends, die derzeit Gründungen und Geschäftsmodelle der Landwirtschaft prägen. So arbeiten viele Start-ups an Ideen in den Bereichen precision farming, smart farming (Farm-Managementtools) und farm robotics. Auch an der Analyse und Anwendung von Satellitendaten (remote services) versuchen sich AgTech-Gründer. „Allerdings“, so stellte Matthias Schmidt-Rex klar, „hinkt Deutschland im globalen Vergleich hinterher. Die wirklich großen Investments werden in den USA, in China und Indien getätigt. Europa taucht da nur unter ‚ferner liefen‘ auf.“

Im Hinblick auf den „Brückenschlag zwischen Landwirtschaft und Gründerszene“ appellierte er an die Gründer, ihre Technologien an die Praxis auf den Höfen anzupassen und auch anwendbar zu gestalten. Die zahlreich anwesenden Landwirte bat er um Offenheit neuen Technologien gegenüber: „Nehmt das Datenmanagement in den Betrieb mit auf.“

Wie Agrar-Gründer angefangen sind

Dann waren die Gründer an der Reihe: Frederik Karnath von „Kuhdo“ und Lars Abraham von „dropnostix“ gaben tiefe Einblicke in ihre Erfahrungen. „Ich habe mir in den USA angeschaut, wie dort Milchpreissicherung betrieben wird“, erzählte Frederik. „Auch dort hat es sehr lange gedauert, bis die Landwirte sich an das Thema rangetraut haben.“ Geduld ist also angebracht bei dem Team, das mit seiner App die Milchpreissicherung an der Börse praxisnah gestalten möchte. Dennoch ermutigte er gerade die Agrarstudierenden, ihre Bachelor- oder Masterarbeiten dazu zu nutzen, eine noch grobe Gründungsidee gründlich aufzuarbeiten. Auch bei ihm legte das den Grundstein, mit dessen Hilfe kurz darauf das Exist-Gründerstipendium und danach das Förderprogramm „dip Agrar“ der Landwirtschaftlichen Rentenbank und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung an Land gezogen wurde.

Lars Abraham arbeitet mit dropnostix daran, die verschiedenen Sensoren, die eine Milchkuh überwachen, in ein System zu integrieren. Im Gegensatz zu Kuhdo hat er dazu nach dem Auslaufen des Exist-Gründerstipendiums auch Risikokapital benötigt - das er über einen Investor auch erhalten hat. „In Deutschland herrscht allerdings eine andere Mentalität und Risikobereitschaft als beispielsweise in den USA“, sagt Lars. Das wirke sich vor allem in einem späteren Gründungsstadium aus, wenn das Start-up viel Wachstumskapital benötigt, um schneller auf den Markt zu kommen.

“Wissen ist auch eine Währung“

„Bremst die deutsche Überregulierung Gründungen aus?“, „Wieso brauchen Start-ups den Kontakt zu Landwirten und wie können sie sich gegenseitig finden?“, „Sterben gute Ideen, weil sie nicht rechtzeitig an Geld kommen?“ und „Können sich Landwirte eigentlich an Start-ups finanziell beteiligen?“ waren Fragen bei der anschließenden Podiumsdiskussion aus dem Plenum. Deutlich wurde, dass Landwirtschaft und Gründerszene sich gegenseitig brauchen. Matthias Schmidt-Rex brachte es auf den Punkt. Er sagte: „Es geht gar nicht immer nur um eine finanzielle Beteiligung an Start-ups. Die Landwirte können Knowhow und Testflächen beisteuern. Wissen ist auch eine Währung.“

Nächstes Scheunengespräch in Kiel

Das nächste Scheunengespräch findet voraussichtlich am 11. September in der Nähe von Kiel zum Thema „Pflanzen- und Ackerbau“ statt. Auf f3.de/events finden Sie weitere Informationen.

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