Frankreichs Landwirte und der französische Landwirtschaftsminister Didier Guillaume sind derzeit nicht gut aufeinander zu sprechen. In Frankreich ist es in den jüngsten Tagen wiederholt zu Vandalismus-Vorfällen französischer Bauern gegen Abgeordnete von Macrons Partei „La République en Marche“ (LREM) gekommen.
So machten in der Bretagne aufgebrachte Landwirte ihrem Ärger über die Zustimmung der Macron-Regierung zum EU-Handelsabkommen mit Kanada Luft. Die Bauern kippten tonnenweise Mist vor Abgeordnetenbüros und verübten einen Brandanschlag auf ein LREM-Abgeordnetenbüro im südfranzösischen Perpignan. Allein in der Bretagne erstatteten acht LREM-Abgeordnete Anzeige wegen Verwüstung und Sachbeschädigung von Abgeordnetenbüros.
Auf Unverständnis in der Öffentlichkeit stößt die Haltung der Bauerngewerkschaften (Fédération nationale des syndicats d'exploitants agricoles (FNSEA) und der Junglandwirte (Jeunes Agriculteurs), die sich weigerten, die Aktionen zu verurteilen. Frankreichs Agrarminister Guillaume forderte die landwirtschaftlichen Interessenvertreter auf, sich von Gewaltmaßnahmen gegen gewählte Volksvertreter zu distanzieren. Dies lehnte ein FNSEA-Bauernsprecher am Wochenende jedoch ab.