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Restposten und B-Ware

Markenbutter für 92 Cent: Neuer Discounter sorgt für Aufsehen

Kerrygold-Butter für 97 Cent, das Kilo Kochschinken für 3 Euro statt 6 Euro wie bei Aldi und Lidl: Der russische Discounter Mere in Leipzig verwundert Handelsfachleute. Wie das Konzept funktioniert und ob das zukunftsfähig ist, lesen Sie hier...

Lesezeit: 3 Minuten

Der neu auf den deutschen Markt gekommene Discounter Mere aus Sibirien sorgt für Gesprächsstoff: Der Mere-Markt in leipzig will Aldi und Lidl nach eigener Aussage täglich um 20 % unterbieten. Kerrygold-Butter mit Meersalz gibt es z.B. für 92 Cent, Lidl und Aldi verlangen dafür über zwei Euro!

Neben Lebensmitteln aus Polen und Tschechien finden sich auch weitere Markenartikel, wie etwa Buttermilch von Milram, berichtet Spiegel Online. Das Konzept des auch "Russen-Aldi" genannten Discounters scheint bislang aufzugehen, die Schlangen vor den Kassen sollen sich durch den gesamten Markt ziehen, heißt es.

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Das schlichte Inventar erinnere an deutsche Billigheimer vor zwei Jahrzehnten: Das Mobiliar im Verkaufsraum beschränke sich auf Paletten, einzig an den Wänden stünden Regale und hinten im Laden die Kühltruhen. Die Einkaufswagen seien rostig, alles erinnere an einen Werksverkauf, so ein Kunde.

Möglich sind die niedrigen Preise aber nicht durch die radikale Kosteneinsparung im Geschäft, sondern vor allem durch den Warenbezug: An einer Kerrygold-Butterpalette in der Leipziger Filiale klebt laut Spiegel Online noch der Lieferschein des Zwischenhändlers, von dem Mere offenbar die Ware bezogen hat: Die Firma heißt Kaas Frischdienst und ist ein Restpostenhändler. Die Markenbutter ist laut Aufdruck noch drei Wochen haltbar, Branchenstandard in Deutschland sind anderthalb bis zwei Monate.

Auch DMK, Hersteller der Milram-Buttermilch im Mere-Sortiment, vermutet, dass die Russen bei Zwischenhändlern in Deutschland Rest- und Sonderposten aufkaufen und deshalb die Preise der Konkurrenz so drastisch unterbieten können. Eine direkte Lieferbeziehung zu Mere bestehe jedenfalls nicht, teilt der Milram-Hersteller auf Anfrage dem Magazin mit.

Mere soll auch sogenannte B-Ware verkaufen, also Produkte mit kleinen Fehlern. Bei der Fleischverarbeitung sei das etwa Verschnitt, der sonst nicht in den Handel kommt, beispielsweise Wurstscheiben mit einem Loch. Das Kilogramm Kochschinken kostet beim russischen Discounter beispielsweise 3,08 Euro, bei Lidl und Aldi Nord hingegen 6 Euro. Doch nur mit B-Ware wird Mere sich kaum auf dem deutschen Markt halten können, meinen Branchenkenner. Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel habe sich in den vergangenen Jahren deutlich konsolidiert, der Markt sei aufgeteilt und geprägt von harten Preisschlachten. Für einen Gewinn bräuchte Mere in Deutschland weit über 100 Filialen, um Preise im Einkauf günstig aushandeln zu können.

Mere gehört zum Konzern Torgservis, das im Besitz eine Familie aus Krasnojarsk in Sibirien ist. In Russland gibt es mehr als 900 Läden unter dem Label "Swetofor -Ampel". Der Umsatz lag 2018 nach Berechnungen der russischen Marktforschungsagentur Infoline-Analytika bei knapp einer Milliarde Euro.

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