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Grüne Woche

Trendbrote locken mit falschen Assoziationen

Die Verbraucherzentralen beklagen, dass Bäckereien zunehmend Fantasienamen für Brote verwenden, die auf besonders gesunde Inhaltsstoffe schließen lassen, die Erwartungen aber nicht erfüllen.

Lesezeit: 2 Minuten

Mit Produkten wie Eiweißbrot, Kornkraft, Kornvital, Low-Carb Brot, Fitmacherbrot, Joggingbrot, Fitnessbrot oder Sovital werben Bäcker um gesundheitsbewusste Kunden. Klaus Müller, Vorstand des Bundesverband Verbraucherzentrale (vzbv) kritisierte auf der Grünen Woche allerdings, dass hinter gesund klingenden Fantasienamen von losen Backwaren nicht zwangsläufig gesunde Produkte stehen.

„57 Prozent der Verbraucher schätzen ein „Fitmacherbrot“ und 56 Prozent ein „Sportlerbrot“ gesünder ein als ein Weizenmischbrot (knapp 40 Prozent) – ohne dass konkrete Anforderungen an die Verwendung dieser Namen geknüpft sind“, so Müller. Er verweist dazu auf eine repräsentative Online-Befragung von Zühlsdorf + Partner im Auftrag von Lebensmittelklarheit.

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Viel Eiweiss heißt nicht automatisch wenig Fett

Auch Brote würden mit nährwertbezogenen Aussagen (Claims) beworben. Begriffe wie „Ballaststoffquelle“ und „eiweißreich“ sind laut Müller zwar rechtlich geschützt und erfordern die Einhaltung bestimmter Mindestmengen dieser Inhaltsstoffe. Doch Verbraucher würden irrtümlich von der Hervorhebung einzelner Nährstoffe auf den Gesundheitswert des gesamten Produkts schließen. „Auch ein Eiweiß-Brot kann eine Kalorienbombe sein“, warnt der Verbraucherschützer.

Verbraucher wünschen sich Zutatenkennzeichnung

Verbraucher sind laut der Umfrage mit der Kennzeichnung loser Backwaren unzufrieden. Weniger als fünf Prozent finden die heute übliche Kennzeichnung ausreichend und nur 16 Prozent meinen, dass man die Zutaten von Brot und Brötchen in Bäckereien gut erkennen kann. Bislang sind Händler und Bäckereien nur verpflichtet, neben dem Preis die wichtigsten Allergene und kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe bei loser Backware anzugeben.

Zwei Drittel der Verbraucher sprechen sich für eine Kennzeichnung mit Nährwerttabelle aus, 53 Prozent wollen außerdem eine Zutatenliste. Dem anderen Drittel genügen weniger Angaben, knapp 14 Prozent plädieren aber ebenfalls für eine Zutatenliste. Die Informationen sollen im Geschäft selbst bereitgestellt werden, 60 Prozent favorisieren eine Kennzeichnung mit Schildern direkt in der Verkaufstheke.

Klare Kennzeichnung für Brot und Brötchen

Basierend auf den aktuellen empirischen Erkenntnissen, fordert der vzbv, die Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuchs zügig um wichtige Trendbrotarten zu erweitern. „Der vzbv fordert eine Vollkennzeichnung, wie sie für verpackte Backwaren vorgeschrieben ist“, ergänzt Müller. Auf europäischer Ebene müsse zudem die Health-Claims-Verordnung reformiert werden. Begriffe, die von Verbrauchern missverstanden würden, sollten durch stärker visuelle Kennzeichnungskonzepte ersetzt werden. Der vzbv favorisiert zudem für verpackte Lebensmittel eine farblich basierte Nährwertkennzeichnung auf der Verpackungsvorderseite wie zum Beispiel das französische NutriScore-Modell.

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