Anlässlich des Bauerntages in Leipzig lobt Dr. Rolf Sommer vom WWF Deutschland, dass die deutsche Bauernschaft den Schutz von Klima, Luft, Wasser und biologischer Vielfalt als zentrale Aufgabe sieht und Lösungen diskutiert.
"Eine zukunftsfähige Landwirtschaft praktiziert Umweltschutz auf dem Acker und im Stall. Wandel braucht Tatkraft. Betriebe, die bereits handeln und deren Praxis nachweislich Wasser, Boden und Klima schützt sowie die Artenvielfalt fördert, müssen dafür endlich gerecht entlohnt werden", so Sommer.
Die jüngste Verschärfung der Düngeregeln bot seinern Meinung nach die Chance, Deutschlands Landwirtschaft auf Klima- und Umweltschutzkurs zu bringen. Allerdings stehe eine Regelung für eine deutschlandweite flächengebundene Tierhaltung weiter aus. "Die Nitratmisere mit ihren verheerenden Folgen für Wasser, Klima und Luft bleibt bestehen, da weiter zu viel Gülle produziert wird. Das schadet der Umwelt und somit auch den Landwirten", so der Umweltschützer.
Die Erderhitzung ist seiner Meinung nach für die Bauern längst auch hierzulande eine der größten Herausforderungen. Das habe spätestens der letzte Dürresommer gezeigt. "Seit Jahren stagnieren die Emissionen aus der deutschen Landwirtschaft bei rund 65 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr. Damit ist die Landwirtschaft für rund sieben Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Neben den Emissionen aus der Intensivtierhaltung stammt der größte Anteil aus der Bodenbewirtschaftung und Düngung", erklärte Sommer am Montag in einer Pressemitteilung.
Um bis 2030 die gesetzten nationalen Treibhausgas-Reduktionsziele im Sektor Landwirtschaft zu erreichen, fordert der WWF einen Wandel auf dem Acker. Durch breitere Fruchtfolgen und gezieltes Humus-Management könne zum Beispiel der Humusanteil im Boden deutlich erhöht werden. "Humus speichert Kohlenstoff. Bis zu 15 Millionen Tonnen CO2 könnten jedes Jahr im Boden gebunden werden. Das ist praktizierter Klima- und Umweltschutz auf dem Acker.“