Immer wieder fallen einzelne Wölfe dadurch auf, dass sie wiederholt Schutzzäune überwinden und Schafe oder andere Nutztiere angreifen. Wie deutlich die bestätigten Rissvorfälle zugenommen haben, zeigt eine neue Statistik für das Jahr 2017. Ministerin Klöckner mahnt daher schnelles Handeln an, fühlt sich aber vom Umweltministerium ausgebremst.
Die Ausweitung der Wolfspopulation und deren Folge lässt sich immer stärker an der Zahl der gerissenen und verletzten Nutztiere ablesen. Laut der jetzt veröffentlichten Schadensbilanz 2017 der Dokumentationsstelle des Bundes (DBBW) stieg die Zahl der Risse innerhalb eines Jahres um knapp 66 % auf 472. 1.667 Tiere wurden dabei getötet, verletzt oder vermisst.
Besorgt zeigt sich Bundesagrarministerin Julia Klöckner, gerade weil sich die Zahl der Wölfe alle drei bis vier Jahre verdopple. Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) äußerte sie Verständnis für die Sorge von Landwirten und Bürgern. Es gebe dringenden Handlungsbedarf, nur dazu müsse sich „das Bundesumweltministerium endlich bewegen“. Bekanntlich sind die beiden Ministerien unterschiedlicher Auffassung zum Umgang mit dem Wolf. Klöckner sicherte den Landwirten zu, sich für eine gemäßigte Bestandsregulierung einsetzen zu wollen. Es solle rechtssicher möglich werden, einzelne Wölfe eines Rudels zu entnehmen, sagte sie der Zeitung weiter.
Hintergrund sind sogenannte Problemwölfe, die auch hohe Schutzzäune überspringen und sich auf Schafe, Kälber und Ponys spezialisiert haben. Die Dokumentationsstelle bezweifelt allerdings, dass der Abschuss von Wölfen helfe. „Um die Probleme dauerhaft möglichst gering zu halten, hilft es nur, Schafe und Ziegen im Wolfsgebiet flächendeckend zu schützen“, zitiert die NOZ aus dem Papier, Und: „Die Art und Weise der Nutztierhaltung muss wieder an die Anwesenheit von Wölfen angepasst werden.“
Die meisten Angriffe gebe es in der Regel dort, wo Wölfe sich neue Territorien suchten, und die Nutztierhalter noch nicht entsprechende Schutzmaßnahmen umgesetzt hätten. „Meist gehen die Schäden in diesen Gebieten nach ein, zwei Jahren zurück, wenn die Tierhalter Herdenschutzmaßnehmen richtig anwenden“, so die Dokumentationsstelle.
Niedersachsen besonders betroffen
Laut Bericht der Dokumentationsstelle hat sich die Zahl der Angriffe und der dabei getöteten oder verletzten Tiere in Niedersachsen binnen eines Jahres mehr als verdoppelt. 2017 seien es insgesamt 551 Nutztiere gewesen. In Brandenburg griff der Wolf 385 Tiere an, in Sachsen 278 und in Sachsen-Anhalt 214. In Schleswig-Holstein waren 43 Nutztiere betroffen, in Mecklenburg-Vorpommern 88. Die bundesweiten Entschädigungszahlungen beziffert die Dokumentationsstelle für das Jahr 2017 mit etwa 188 000 Euro. Präventionsmaßnahmen wie etwa Zäune subventionierten die Bundesländer mit 1,32 Mio. Euro.
Mehr dazu lesen Sie ausführlich in der kommenden top agrar 3/2019.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Die Ausweitung der Wolfspopulation und deren Folge lässt sich immer stärker an der Zahl der gerissenen und verletzten Nutztiere ablesen. Laut der jetzt veröffentlichten Schadensbilanz 2017 der Dokumentationsstelle des Bundes (DBBW) stieg die Zahl der Risse innerhalb eines Jahres um knapp 66 % auf 472. 1.667 Tiere wurden dabei getötet, verletzt oder vermisst.
Besorgt zeigt sich Bundesagrarministerin Julia Klöckner, gerade weil sich die Zahl der Wölfe alle drei bis vier Jahre verdopple. Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) äußerte sie Verständnis für die Sorge von Landwirten und Bürgern. Es gebe dringenden Handlungsbedarf, nur dazu müsse sich „das Bundesumweltministerium endlich bewegen“. Bekanntlich sind die beiden Ministerien unterschiedlicher Auffassung zum Umgang mit dem Wolf. Klöckner sicherte den Landwirten zu, sich für eine gemäßigte Bestandsregulierung einsetzen zu wollen. Es solle rechtssicher möglich werden, einzelne Wölfe eines Rudels zu entnehmen, sagte sie der Zeitung weiter.
Hintergrund sind sogenannte Problemwölfe, die auch hohe Schutzzäune überspringen und sich auf Schafe, Kälber und Ponys spezialisiert haben. Die Dokumentationsstelle bezweifelt allerdings, dass der Abschuss von Wölfen helfe. „Um die Probleme dauerhaft möglichst gering zu halten, hilft es nur, Schafe und Ziegen im Wolfsgebiet flächendeckend zu schützen“, zitiert die NOZ aus dem Papier, Und: „Die Art und Weise der Nutztierhaltung muss wieder an die Anwesenheit von Wölfen angepasst werden.“
Die meisten Angriffe gebe es in der Regel dort, wo Wölfe sich neue Territorien suchten, und die Nutztierhalter noch nicht entsprechende Schutzmaßnahmen umgesetzt hätten. „Meist gehen die Schäden in diesen Gebieten nach ein, zwei Jahren zurück, wenn die Tierhalter Herdenschutzmaßnehmen richtig anwenden“, so die Dokumentationsstelle.
Niedersachsen besonders betroffen
Laut Bericht der Dokumentationsstelle hat sich die Zahl der Angriffe und der dabei getöteten oder verletzten Tiere in Niedersachsen binnen eines Jahres mehr als verdoppelt. 2017 seien es insgesamt 551 Nutztiere gewesen. In Brandenburg griff der Wolf 385 Tiere an, in Sachsen 278 und in Sachsen-Anhalt 214. In Schleswig-Holstein waren 43 Nutztiere betroffen, in Mecklenburg-Vorpommern 88. Die bundesweiten Entschädigungszahlungen beziffert die Dokumentationsstelle für das Jahr 2017 mit etwa 188 000 Euro. Präventionsmaßnahmen wie etwa Zäune subventionierten die Bundesländer mit 1,32 Mio. Euro.
Mehr dazu lesen Sie ausführlich in der kommenden top agrar 3/2019.