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Deutsche Genetik für China

Lesezeit: 3 Minuten

Für den Aufbau der Milchproduktion kauft China die Genetik im Ausland. Ein Kooperationsprojekt fördert die Weiterbildung und Zusammenarbeit von Unternehmen.


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Deutsches Fleckvieh ist als Doppelnutzungsrasse in China gefragt. „Wir sind seit 13 Jahren in China unterwegs und machen dort mittlerweile über 30% unseres Exportumsatzes“, sagt Dr. Johannes Aumann, Geschäftsführer Besamungsverein Neustadt (BVN). Und das Land bietet noch viel Potenzial.


Die chinesische Rinderzucht befindet sich im Aufbau. Sie scheitert oftmals an wenig belastbaren Daten zu Leistungskennzahlen oder Abstammung. Stattdessen importieren einzelne Betriebe bis zu 200000 Lebendrinder aus Australien, Neuseeland, Chile und Uruguay.


Zuchtwerte aus den USA:

Vorselektierte Embryos kommen aus den USA und Australien. Die DNA der Kälber wird später in den USA analysiert, sodass die Bullen einen Zuchtwert bekommen. Bei der Bullenauswahl steht Milchleistung an erster Stelle. Exterieur, Gesundheitsmerkmale und Nutzungsdauer sind bisher weniger wichtig.


Seit 2017 ist der Import von Rindersperma aus Deutschland wieder möglich. Nach dem Ausbruch des Schmallenbergvirus war das fünf Jahre lang eingeschränkt bis gar nicht möglich. Das chinesische Landwirtschaftsministerium fördert den Aufbau von Zweinutzungsrassen, wie deutschem Fleckvieh. Mit der widerstandsfähigen Rasse will man die Rindfleischproduktion ankurbeln und kleinen Milchbauern eine weitere Einnahmequelle ermöglichen.


Kapitalstarke Betriebe versuchen reine Fleckviehherden zu errichten und so „Chinese Simmental“ zu züchten. Milchviehbetriebe in Bergregionen oder klimatisch schwierigen Regionen kreuzen ihre Herden mit Fleckvieh, um die Tiere widerstandsfähiger zu machen.


Eine besondere Bedeutung hat Braunvieh in der nordwestlichen Provinz Xinjiang. Mit 750000 Kühen gibt es hier eine der größten Braunviehpopulationen der Welt in kleinstrukturierten Betrieben mit fünf bis zehn Tieren. Statt zielgerichteter Zucht, steht das Überleben der Tiere im Vordergrund. Eine flächendeckende Milchproduktion ist kaum möglich, weil Infrastruktur und Molkereien fehlen.


Trotzdem soll die Rinderhaltung in Gebieten wie diesen Arbeitsplätze sichern und Armut bekämpfen. Denn eines der wichtigsten Ziele für Peking ist es, für Ruhe im Land zu sorgen. So lassen die Behörden Zuchtstationen errichten, die Kleinbauern fortbilden und die Zucht fördern sollen. Ein sehr mühsamer Weg, bei dem die ländliche Entwicklung und Stabilität wichtiger sind als ökonomische Gesichtspunkte.


Kooperieren und Fördern:

Bei der Ausbildung der ländlichen Bevölkerung setzt China auf Fachwissen aus dem Ausland. Ein Beispiel ist das „Kooperationsprojekt zur Weiterentwicklung der Tierzucht und Tierhaltung in China“. Durchgeführt wird das seit 2011 von der ADT Project Consulting GmbH, einer Tochtergesellschaft der deutschen Tierzuchtdachverbände, im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Beteiligt sind 19 Wirtschaftspartner, unter anderem BVN, Bayern Genetik, Masterrind und GGI-Spermex.


Ein Schwerpunkt der Arbeit ist der Kontakt zu chinesischen Behörden, Universitäten und Unternehmen. Diese Beziehungen sollen über die Laufzeit des Projektes hinaus wirken. Dazu dienen zehn Demonstrationsbetriebe mit Rinderhaltung in den Provinzen Xinjiang, Hebei, Beijing und Heilongjiang. Hier stellen deutsche Unternehmen ihre Produkte, Genetik und Fachwissen für die Projektarbeit zur Verfügung. Außerdem werden pro Jahr rund 1000 Mitarbeiter von Betrieben und Behörden zur Tierhaltung in China geschult.


Ein Schwerpunkt der Arbeit ist der Kontakt zu chinesischen Behörden, Universitäten und Unternehmen. Diese Beziehungen sollen über die Laufzeit des Projektes hinaus wirken. Dazu dienen zehn Demonstrationsbetriebe mit Rinderhaltung in den Provinzen Xinjiang, Hebei, Beijing und Heilongjiang. Hier stellen deutsche Unternehmen ihre Produkte, Genetik und Fachwissen für die Projektarbeit zur Verfügung. Außerdem werden pro Jahr rund 1000 Mitarbeiter von Betrieben und Behörden zur Tierhaltung in China geschult.


Mehr zu den Demonstrationsbetrieben lesen Sie auf den nächsten Seiten.

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