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Die gestiegene Bio-Nachfrage ist keine sichere Bank

Lesezeit: 2 Minuten

Hat die BSE-Krise eine dauerhafte Veränderung des Kaufverhaltens bei den Verbrauchern bewirktKaufen sie mehr BioProdukte? Hensche:Skandale oder Krisen sorgen immer wieder vor allem in Deutschland für hysterische Überreaktionen,,aber nicht automatisch für nachhaltige Änderungen.Der für 2001 geschätzte Verbrauchsanstieg bei Bio-Produkten von 25 %auf 2,5 Mrd.Euro ist deshalb keine sichere Bank.Insgesamt liegt der Marktanteil von Öko-Produkten derzeit bei rund 2 %. Welche Marktanteile für Bio-Produkte halten Sie auf Dauer für realistisch? Hensche:10 %halte ich für machbar.Das wären 12,5 Mrd. Euro beim derzeitigen Gesamtumsatz des Lebensmitteleinzelhandels in Höhe von 125 Mrd.Euro pro Jahr. In welchem Zeitraum wäre der Anstieg realisierbar? Hensche:Er wird nur langfristig zu erzielen sein.Realistisch ist bis 2005 ein Marktvolumen für Öko-Produkte von 3,5 Mrd. Euro.Das würde eine Steigerung gegenüber heute von insgesamt 40 %bedeuten.Der jährliche Anstieg müsste also annähernd 10 %betragen.Ein Marktanteil von 10 %würde damit erst im Jahr 2018 erreicht. Wie lässt sich das Wachstum umsetzen? Hensche:Der Zuwachs muss vor allem über die Gelegenheitskäufer kommen.Diese kaufen sehr preisbewusst ein.Das heißt,die Preise für Bio-Produkte müssten sich mehr am konventionellen Angebot orientieren,um die Nachfrage zu steigern.Nur 8 %der Verbraucher,das sind die Öko-Stammkunden,sind bereit,Preisaufschläge von über 20 %zu akzeptieren. Wie stellt sich die Bio-Branche darauf ein? Hensche:Der Biomarkt wird professioneller und gerät in die Hände der Handelsketten.Diese haben begriffen,dass hier Chancen liegen.Bezeichnend ist der Einstieg der Discounter mit Eigenmarken,wie zum Beispiel von PLUS mit BioBio. Kernproblem im Öko-Bereich bleibt,dass die Waren aus allen Ecken zusammengekarrt werden müssen.Beim Übergang von der Nische zum Segment wird sich das aber ändern. Offen ist,wo die Partien herkommen werden,die der Handel braucht.Discounter und Handelsketten werden sich voraussichtlich auf die Bestimmungen des Bio-Siegels zurückziehen und frei in ganz Europa einkaufen.Kostenträchtige Erzeugungsrichtlinien unserer nationalen Anbauverbände über EUNiveau werden deshalb mit Blick auf den Handel nur überleben,wenn sie als Verkaufsargument taugen. Gibt es weitere Grenzen für das Wachstum der Bio-Nachfrage? Hensche:Öko-Produkte werden es am Markt künftig schwerer haben,wenn im konventionellen Bereich die Produktion umweltfreundlicher und transparenter wird,z.B.im Rahmen des QS-Systems.Hemmend wirkt sich auch die politische Überfrachtung des Öko-Segmentes aus.

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