Dürrejahr 2018 – Futterknappheit noch im Jahr 2020
Lesezeit: 2 Minuten
Auf die schlechte Mais- und Grasernte im Jahr 2018 folgte ein trockener April 2019. Wie ist aktuell die Situation auf den Milchviehbetrieben?
„Die Maissilage reicht auf vielen Betrieben nur noch bis August“, sagt Isabell Fengels von der Landwirtschaftskammer NRW im nördlichen Rheinland. Der Vorschub sei deutlich höher als erwartet. Das bestätigt auch ihre Kollegin Ursula Adams: „Bei fast 60% der Betriebe müssen wir gerade sehr genau kalkulieren wie der Anschluss an die neue Silage gelingt.“ Einige füttern ihr Jungvieh z.B. nur mit Stroh und Kraftfutter. Der Zukauf von Grundfutter, der höhere Kraftfuttereinsatz und der Einsatz verschiedenster, auch „exotischer“ Nebenprodukte treibe die Kosten. Fengels rechnet mit höheren Futterkosten von 2 bis 6 ct/kg für das laufende Wirtschaftsjahr.
In Bayern ist die Situation auf den Milchviehbetrieben regional unterschiedlich. In Nordbayern fiel im letzten Jahr zwar wenig Niederschlag, viele dieser Betriebe hätten aber Reserven. In Südbayern gab es mehr Niederschläge. „Trotzdem können einige den ersten Schnitt 2019 nicht lange genug geschlossen halten. Insgesamt hat sich die Situation aber durch den Regen im Mai entspannt“, sagt Dr. Hubert Schuster von der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Grub.
„Es gibt noch keinen Grund zur Panik“, sagt Dr. Michael Wendt vom Beratungsunternehmen Koesling-Anderson. Er betreut Milchviehbetriebe in Nord- und Ostdeutschland. Doch er rate den Betrieben, über Futteralternativen nachzudenken. Spezialisierte Milchbetriebe haben oft weniger Möglichkeiten alternative Kulturen zu nutzen als solche mit weiterer Marktfrucht. Dr. Wendt schätzt die zusätzlichen Futterkosten auf 2 bis 4 ct/kg. Generelles Problem sei: „Die meisten Betriebe haben keine Vorräte aus dem letzten Jahr. Sie müssen den ersten Schnitt früh verfüttern, unter Umständen auch an Trockensteher und Jungvieh. Auch wenn dieses ein normales Jahr wird, ziehen sich die Folgen von 2018 noch bis ins nächste Jahr.“
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Auf die schlechte Mais- und Grasernte im Jahr 2018 folgte ein trockener April 2019. Wie ist aktuell die Situation auf den Milchviehbetrieben?
„Die Maissilage reicht auf vielen Betrieben nur noch bis August“, sagt Isabell Fengels von der Landwirtschaftskammer NRW im nördlichen Rheinland. Der Vorschub sei deutlich höher als erwartet. Das bestätigt auch ihre Kollegin Ursula Adams: „Bei fast 60% der Betriebe müssen wir gerade sehr genau kalkulieren wie der Anschluss an die neue Silage gelingt.“ Einige füttern ihr Jungvieh z.B. nur mit Stroh und Kraftfutter. Der Zukauf von Grundfutter, der höhere Kraftfuttereinsatz und der Einsatz verschiedenster, auch „exotischer“ Nebenprodukte treibe die Kosten. Fengels rechnet mit höheren Futterkosten von 2 bis 6 ct/kg für das laufende Wirtschaftsjahr.
In Bayern ist die Situation auf den Milchviehbetrieben regional unterschiedlich. In Nordbayern fiel im letzten Jahr zwar wenig Niederschlag, viele dieser Betriebe hätten aber Reserven. In Südbayern gab es mehr Niederschläge. „Trotzdem können einige den ersten Schnitt 2019 nicht lange genug geschlossen halten. Insgesamt hat sich die Situation aber durch den Regen im Mai entspannt“, sagt Dr. Hubert Schuster von der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Grub.
„Es gibt noch keinen Grund zur Panik“, sagt Dr. Michael Wendt vom Beratungsunternehmen Koesling-Anderson. Er betreut Milchviehbetriebe in Nord- und Ostdeutschland. Doch er rate den Betrieben, über Futteralternativen nachzudenken. Spezialisierte Milchbetriebe haben oft weniger Möglichkeiten alternative Kulturen zu nutzen als solche mit weiterer Marktfrucht. Dr. Wendt schätzt die zusätzlichen Futterkosten auf 2 bis 4 ct/kg. Generelles Problem sei: „Die meisten Betriebe haben keine Vorräte aus dem letzten Jahr. Sie müssen den ersten Schnitt früh verfüttern, unter Umständen auch an Trockensteher und Jungvieh. Auch wenn dieses ein normales Jahr wird, ziehen sich die Folgen von 2018 noch bis ins nächste Jahr.“