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Künstliche Intelligenz in Deutschland?

Lesezeit: 3 Minuten

Milchviehhalter Stefan Freuen von der FNS Milch GbR aus Weinsheim (Rheinland-Pfalz) sammelt seit rund 20 Jahren Daten seiner Kühe. „Das Ziel der Datenerfassung ist, mehr Milch im Tank zu haben“, erklärt er. Die FNS Milch GbR ist eine Kooperation von drei Landwirten. Gemeinsam halten sie 200 Kühe und deren Nachzucht. Auf der EuroTier im vergangenen Jahr entstand der Kontakt zum Start-Up Analysis Science. Freuen ist der erste deutsche Milchviehhalter, der mit dem Unternehmen zusammenarbeitet.


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Zusätzlich zu den seit langem erhobenen Daten erfasst der Betriebsleiter seit 2010 mithilfe seines Futtermischwagens die Fütterungsdaten. Er stellte dem Gründerteam die Daten zur Verfügung, die er seitdem aufgezeichnet hat. Seine anfängliche Euphorie war allerdings schnell verflogen. Bevor Analysis Science anfangen konnte zu rechnen, musste der Milchviehhalter zunächst viel Arbeit investieren, um seine Daten in einer großen Datei zusammenzufassen. Anschließend stellten die Gründer bei der Berechnung fest, dass der Datensatz zu lückenhaft ist für KI. Dennoch erhielt er hilfreiche Ergebnisse, die er nun in seinem Kuhstall umsetzt.


Beispielsweise fanden sie bei der mehrfaktoriellen Analyse heraus, dass die Kühe im Winter die höchste mittlere Milchleistung erreichten. Zu dieser Zeit lag der Kaliumgehalt in der Ration zwischen 234 und 283 g und die gefütterte Sojamenge zwischen 0,7 und 1,1 kg je Tier und Tag. Mit 31,2 kg wurde eine deutlich höhere mittlere Milchmenge je Kuh und Tag errechnet als bei alleiniger Berücksichtigung der drei Einzelfaktoren. Dabei können für die Berechnung jeweils untere und obere Grenzen definiert werden, die im mathematischen Modell und bei der praktischen Fütterung nicht unter- bzw. überschritten werden dürfen.


Bisher sind die Ergebnisse reine Rechenwerte. Ob sie bei einer entsprechenden Konstellation tatsächlich die vorhergesagten Leistungssteigerungen nach sich ziehen, prüfen die Gründer und der Landwirt nun auf dem Betrieb.


Das Fazit des Milchviehhalters: „Wer Künstliche Intelligenz auf seinem Betrieb einführen will, muss Daten penibelst genau erfassen.“ Freuen hat klare Ansprüche an Herdenmanagement- bzw. Datenerfassungssysteme: „Der Aufwand muss so gering wie möglich sein. Ich möchte keinen Wert zweimal eingeben. Das kann im Alltag kein Milchviehhalter leisten.“


Bisher erfassen Landwirte nur der Dokumentationspflicht wegen, so der Betriebsleiter. „Wir sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Wir verzetteln uns.“ Er ist der Meinung, dem Fundus der Daten müsse mehr Wert zugesprochen werden. „Wenn KI für die Landwirte brauchbare Vorhersagen treffen kann, dann ist das die Königsdisziplin“, beschreibt Freuen seine Vision für die Zukunft.


kirsten.gierse-westermeier@topagrar.com

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