Weil das Schmallenberg-Virus (SBV) in Bullensperma nachgewiesen wurde, bekommt der Export von deutscher Rindergenetik einen weiteren Dämpfer: Viele Abnehmerländer verlangen jetzt eine zusätzliche Sperma-Untersuchung. Der Export von Lebendvieh ist 2012 aufgrund des SBV ohnehin schon eingebrochen.
Das Friedrich-Loeffler-In-stitut (FLI) hat 740 Samenportionen von 94 Bullen untersucht. In 26 Portionen wurde das SBV nachgewiesen. Offen ist laut FLI aber noch, ob das Virus über das Sperma übertragen wird. Dennoch verlangen bereits viele Drittländer die Unter-suchung des Spermas als Zusatzgarantie. „Erschwerend kommt hinzu, dass erst wenige Labore autorisiert sind, diese Untersuchung durchzuführen, sodass die Auflagen kaum erfüllt werden können“, sagt Dr. Josef Goos von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter.
Seit Ausbruch des Virus wurde in viele Drittländer wie China oder die USA nur noch Sperma exportiert, das vor dem 1. Juni 2011 gewonnen wurde. Da die Altbestände fast aufgebraucht sind, werden die heftigen Konsequenzen für den Sperma-Export in den nächsten Wochen deutlich spürbar sein.