Nach Ausstrahlung schockierender Videoaufnahmen aus einem Brandenburger Schlachthof am Donnerstag, zeigt sich Landesbauernpräsident Henrik Wendorff entsetzt. Es erkennt sowohl beim Zutrieb der Rinder zur Schlachtungsanlage als auch bei der gezeigten Schlachtungspraxis gravierende Tierschutzverstöße.
"Hier lief wirklich alles falsch was nur falsch laufen konnte. Wir sehen Mitarbeiter, die mit dem tierschutzgerechten Töten von Kühen trotz erworbener Sachkunde offensichtlich überfordert sind. Auch die massive Anwendung von Gewalt während des Zutriebs ist keineswegs akzeptabel. Als Vertreter des Berufsstandes verurteile ich diese Zustände auf das Schärfste“, so Wendorff.
In den vergangen Monaten wurde die Öffentlichkeit immer wieder mit Bildern von Zuständen dieser und ähnlicher Art konfrontiert. Viele Verbraucher sind laut dem Bauernvertreter deshalb schockiert. "Wir sollten deshalb noch mehr über unsere eigene Verantwortung als Branche aber auch über die tieferliegenden Ursachen nachdenken. In der Konsequenz steht das Vertrauen in die landwirtschaftliche Tierhaltung auf dem Spiel. Denn als Viehhalter leben wir davon, dass die Menschen uns vertrauen, dass wir unsere Tiere anständig halten und ihnen einen tierschutzgerechten Tod bereiten", sagte er.
Wendorff fordert mit Nachdruck eine ehrliche Debatte über das Konsumverhalten der Verbraucher, die Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels, niedrige Erzeugerpreise, den ökonomischen Druck auf die Landwirte und über das Gehaltsniveau der Mitarbeiter, das es immer schwieriger macht, geeignetes Personal zu finden. "Nur wenn wir die Ursachen für die aktuelle Krise benennen und geeignete Konsequenzen daraus ziehen, werden wir das Problem lösen und das Vertrauen der Verbraucher zurückgewinnen können. Wir Landwirte sind dazu bereit!“, erklärt Henrik Wendorff.