Tierärzte übten jetzt Kritik an der Impfaktion gegen die Blauzungenkrankheit. Beim Tierärztetag in Nordhrein-Westfalen monierten sie den hohen Verwaltungsaufwand der Impfung und dass der Impfstoff erst sehr spät zur Verfügung stand. Viele Tiere seien bereits auf der Weide gewesen, als die Vakzine eintraf. Dadurch sei die Arbeit der Tierärzte behindert und der Erfolg der Impfaktion eingeschränkt gewesen. Fehler in der Datenbank seien auf den hohen Verwaltungsaufwand den die Hoftierärzte hatten zurückzuführen. So mussten sie nicht nur die Impfungen durchführen, sondern auch die Daten in die HIT-Datenbank eingeben, erklärte Dr. Josefine Starke, Vizepräsidentin der Tierärztekammer Nordrhein-Westfalen. Durch Fehler der Landeskontrollverbände seien sogar Daten von toten Tieren in der Datenbank aufgetaucht, so Starke weiter. Seit Ende Mai wurden in Nordrhein-Westfalen 840 000 Wiederkäuer gegen die Blauzunge geimpft. Bei 300 Fällen traten Komplikationen wie z.B. Aborte, Lahmheiten und Leistungsrückgang auf. Seitdem gab es bisher nur einen neuen Fall der Seuche in NRW. Für das nächste Jahr gehen die Tierärzte davon aus, dass der Impfstoff rechtzeitig zur Verfügung stehen wird. Außerdem sei im Januar 2009 mit einer amtlichen Zulassung des Impfstoffes zu rechnen.