Die Milchwerk Jäger GmbH im oberbayerischen Haag ist bis auf weiteres für die Herstellung von Milcherzeugnissen gesperrt.
Das Unternehmen darf die Fabrikation erst dann wieder aufnehmen, wenn sichergestellt ist, dass von den Produkten keine Gefahr für den Verbraucher ausgeht.
Darauf einigten sich Vertreter der EU-Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission am vergangenen Donnerstag im Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit (SCoFCAH). Die italienischen Behörden hatten kürzlich blau verfärbten Mozzarella des deutschen Herstellers beschlagnahmt.
Ein erster Fall wurde am 9. Juni über das EU-Schnellwarnsystems für Futter- und Lebensmittel (RASFF) bekannt; seitdem sind mehrere weitere Funde hinzugekommen. Die Produkte wurden nicht nur nach Italien, sondern auch nach Frankreich, Slowenien, Russland und Weißrussland exportiert.
Italienische Medien formten schnell den Begriff "Schlumpf-Mozzarella". Bei den Untersuchungen wurde unter anderem eine hohe Konzentration des Bakteriums Pseudomonas fluorescens festgestellt, das für die blaue Farbe verantwortlich sein könnte. Der Keim kann Menschen mit geschwächten Abwehrkräften gefährlich werden. Nach Angaben der Kommission wurden die Mitgliedstaaten ebenso wie sie selbst von den deutschen Behörden detailliert über durchgeführte Kontrollen und Abhilfemaßnahmen informiert.
Das europäische Lebensmittel- und Veterinäramt (FVO) führte vom 23. bis zum 25. Juni eine eigene Betriebsinspektion durch. Unter anderem wurde kritisiert, dass die Unternehmensleitung es versäumt habe, nach der Feststellung der Kontamination die zuständigen Behörden zu informieren.
Mehr dazu: Mozzarella mit Eiterbakterium verunreinigt (22.6.2010)