EU-Agrarkommissar Dacian Cioloş hat sich erstmals klar gegen die Idee gewandt, Milcherzeuger im Krisenfall für einen Produktionsverzicht finanziell zu entschädigen. „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist”, erklärte Cioloş. Die Kosten seien zu hoch, die Effizienz der Maßnahme zu gering. Das wolle er während einer Krise nicht riskieren, stellte der Kommissar klar. Auch die Anhebung der Referenzpreise für die Auslösung der Intervention sieht der Rumäne kritisch. Das habe direkte Auswirkungen auf den EU-Haushalt. Wenn man mehr Geld für Marktmaßnahmen benötige, erhöhe das den Druck auf die Direktzahlungen. Eine Rückkehr zu ineffizienten Systemen der Vergangenheit sei indiskutabel.
Cioloş wies auf die für Ende September geplante Konferenz zum Milchsektor in Brüssel hin. Dort könne man darüber diskutieren, ob man nach dem Auslaufen der Garantiemengenregelung zusätzliche Instrumente zur Absicherung des Milchmarkts benötige. Das sei besser, als im Rahmen der Agrarreform überstürzt Neuregelungen zu schaffen. (AgE)