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topplus AbL-Milchtagung

"Freihandel gefährdet den EU-Milchmarkt"

EU-Exporte bringen nicht automatisch mehr Wertschöpfung auf die Höfe, sagt Berit Thomsen vom AbL. Im Gegenteil: Durch Freihandelsabkommen drohen Preisdumping, Import von Hormonfleisch und mehr Macht für Konzern.

Lesezeit: 2 Minuten

Das erklärte Berit Thomsen, Referentin für internationale Agrarpolitik bei der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), bei der AbL-Milchtagung in Warburg-Hardehausen (NRW). Unterstützt von Bundesregierung, Bauernverband und europäischer Milch- und Fleischindustrie habe die EU in den letzten Jahrzehnten eine exportorientierte Agrar- und Handelspolitik verfolgt. Thomsen wies darauf hin, dass mehr Export nicht automatisch mehr Wertschöpfung auf den Höfen bedeutet. Denn grundsätzlich gelte der Grundsatz: Wer billiger produziert, der exportiert.

Als Beispiel führte die AbL-Referentin das geplante Abkommen der EU mit Neuseeland und Australien an. Auswertungen des Thünen-Instituts zeigten: Wenn der Markt komplett liberalisiert würde, so würde die Milchproduktion der EU um 3 % sinken und in Deutschland um bis zu 4,5 %. Auch die europäische bzw. deutsche Rindfleischproduktion würde dann um 1,3 bzw. 1,7 % sinken.

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Zudem befürchtet Thomsen, dass mit Freihandelsabkommen auch die Produktionsstandards anderer Länder nach Deutschland importiert werden und den heimischen Markt zusätzlich unter Druck bringen. Als Beispiel dafür nannte sie die Handelsvereinbarungen mit den USA (TTIP) und Kanada (CETA). Dort ist der Einsatz von Hormonen in der Fleischproduktion erlaubt und könnte durch die Abkommen auch auf den europäischen Markt gelangen. Konkret gefordert wird das bereits von der kanadischen Fleischindustrie, berichtet die AbL-Vertreterin.

Die Landwirtschaft in Europa müsse sich bewusstmachen, dass mit dem freien Import von ausländischen Ware auch Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung importiert werden. Gleichzeitig werde die heimische Produktion zum Rückgang gezwungen. Zum Abschluss machte Thomsen deutlich: „Grundsätzlich wollen wir einen internationalen Handel. Allerdings nur zu bäuerlichen Bedingungen in Europa und zu fairen Qualitätsstandards.“

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