Ab Januar 2013 soll in irischen Rinderbeständen die Paratuberkulose in einem landesweiten Programm systematisch bekämpft werden. Künftig sollen von den Kühen mindestens einmal im Jahr Einzelblutproben untersucht werden. Alternativ Milch- und Kotproben. Zudem müssten die Farmer den Zukauf von Tieren neu überdenken, um die Paratuberkulose unter Kontrolle zu halten, erklärte Joe Flaherty, Geschäftsführer von „Animal Health Ireland“ (AHI).
Mit diesen Maßnahmen reagiert die irische Milchwirtschaft insbesondere auf Bedenken aus der Milchindustrie, die Babynahrung herstellen und verkaufen. Wissenschaftler hatten mehrfach in solchen Säuglingsprodukten den Erreger der Paratuberkulose „Mycobacterium avium paratuberculosis“ (MAP) nachgewiesen. MAP steht in dringendem Verdacht, die Darmerkrankung Morbus crohn beim Menschen auszulösen.
MAP ist auch in Milch, Milchprodukten, Fleisch, Gemüse, Oberflächen- und Trinkwasser nachweisbar. Wie Flaherty erläuterte, soll MAP in jeder fünften irischen Rinderhaltung vorhanden sein. Er warnte die Landwirte vor der Illusion, die Paratuberkulose genau so unkompliziert wie die BVD bekämpfen zu können. Ohne neue Entwicklungen in der Diagnostik könne man nicht sicher sein, zu 100 Prozent von der Paratuberkulose frei zu sein.