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Milchmarkt: Was bringt 2019?

Im kommenden Jahr ist ein gutes Risikomanagement nötig, denn die Märkte und vor allem die Politik sorgen für große Unsicherheiten am Milchmarkt. Davon geht das Institut für Ernährungswirtschaft aus.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Preis- und Konjunkturschwankungen machten den Milcherzeugern 2018 im Vergleich zu den Vorjahren weniger zu schaffen. Jedoch sorgten die starken Temperaturschwankungen für Ernte- und Leistungseinbußen. Was die Spätfolgen der Dürre und andere Unsicherheiten für den Milchmarkt 2019 bedeuten könnten, haben Erhard Richarts und Holger D. Thiele vom Institut für Ernährungswirtschaft (ife) analysiert.

Weniger Milch durch Dürre?

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Das Jahr 2019 dürfte mit ausreichend versorgten Märkten beginnen. Daher sind zunächst kaum stärkere Preisschwankungen zu erwarten, so die Wissenschaftler. Allerdings könnte die Futterknappheit auf den Erzeugerbetrieben auch zu einem anderen Szenario führen: Angenommen die Milchanlieferung in der EU sinkt von Dezember 2018 bis April 2019 um 1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, so stünden 0,7 bis 0,8 Mio. t weniger für die Herstellung von Butter und Magermilchpulver zur Verfügung. Das gilt unter der Bedingung, dass die anderen Verwertungen gegenüber 2017/18 gleichbleibende Mengen aufnehmen.

Entsprechend würden in diesem Zeitraum 630.000 t Magermilchpulver hergestellt, das sind 70.000 t bzw. 10 % weniger als ein Jahr zuvor. Wenn der Binnenmarkt 400.000 t benötigt und 330.000 t exportiert werden, müssten mindestens 100.000 t aus Lagerbeständen kommen. Diese Entwicklung gibt es schon seit einiger Zeit, immerhin stieg durch niedrige Preise die Nachfrage am Binnenmarkt und im Export. Verkaufte Bestände sind aber nicht sofort verbrauchte Bestände. Mit den physisch noch vorhandenen Beständen bleibt der Markt insgesamt ausreichend versorgt. Jedoch könnte die Versorgung mit frisch produzierter Ware enger werden. Mit dem historischen Niedrigpreisniveau dürfte es daher vorbei sein.

Unter den genannten Bedingungen und sofern sich die Fettgehalte der angelieferten Milch ähnlich entwickeln wie im Vorjahreszeitraum, könnte die EU-Buttererzeugung von Dezember bis März um 35.000 bis 40.000 t niedriger ausfallen. Auch dieses Angebot muss aus Beständen ergänzt werden, selbst wenn weniger exportiert werden sollte. Das ist zu erwarten, weil das Preisniveau gegenüber dem Weltmarkt deutlich höher ist. Allerdings gibt es keine Daten zu den Beständen, weil Butter aufgrund der hohen Preise nicht interveniert wurde und die private Lagerhaltung nicht gefördert wird.

Die Annahme, dass die Milchmengen im Zeitraum Dezember bis April um 1,0 % sinken, ist eine vorsichtige Einschätzung. Es könnte auch noch anders kommen. Bei einem stärkeren Rückgang würden die Bilanzen anders aussehen. Dann wäre die Frage, in welchem Umfang im Frühjahr noch Butterbestände zur Ergänzung des Angebots zur Verfügung stehen. Auch 2018 waren die Butterpreise im Frühjahr durch die Lagerhaltungsnachfrage am höchsten.

Brexit sorgt für zusätzliche Preisschwankungen

Die Uhr tickt bis zum 29. März 2019, aber nichts ist klar. Kommt es zum harten oder zum milden Brexit oder kommt er überhaupt? Die Wahrscheinlichkeit spricht zurzeit für den harten Brexit und die EU als Ganzes, einzelne Mitgliedstaaten und das Vereinigte Königreich sowie die Wirtschaft stellen sich darauf ein. Wichtige Lieferländer für Milchprodukte sind Irland, Frankreich, Deutschland, die Niederlande, Dänemark und Italien. Viele der Handelsbeziehungen haben sich unter Binnenmarktbedingungen entwickelt. Die wenigsten Länder sind auf die administrative Logistik von formalen Export- und Importbeziehungen vorbereitet. Ebenso überfordert dürften zuständige Behörden an den Grenzübergangsstellen sein, so dass auch die Logistik ins Stocken kommen dürfte. Unter diesen Umständen werden Irland und die kontinentalen Mitgliedstaaten im Vereinigten Königreich in der Zeit bis zum 29. März voraussichtlich umfangreiche Mengen an Milchprodukten einlagern, vor allem Butter und Käse. Diese zusätzliche Nachfrage dürfte dann nach dem Stichtag abflauen. Bis Ende 2018 wirkte sich die zusätzliche Preisvolatilität durch den möglichen Brexit jedoch kaum in den Börsennotierungen aus.

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