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Zuchtwertschätzung

Neue Zuchtwerte für Gesundheit

Ab April 2019 veröffentlicht das Rechenzentrum vit in Verden Zuchtwerte für direkte Gesundheitsmerkmale. Außerdem neu ist eine gemischte Lernstichprobe, eine neue Formel für den RZM und ein Zuchtwert für Kälberfitness.

Lesezeit: 3 Minuten

Das berichtet Dr. Stefan Rensing vom vit im Fachmagazin milchrind. Die Datengrundlage für die neuen Zuchtwerte basiert unter anderem aus dem Projekt KuhVision, bei dem rund 1.200 Betriebe Gesundheitsdaten erfassen und alle Tiere genotypisieren lassen. Zusätzlich fließen die Informationen zu Abgangsursachen in die Bewertung der Gesundheitsvererbung von Bullen ein. Diese werden bereits seit über 20 Jahren erfasst.

Für Holstein und Red-Holstein führt das Rechenzentrum sechs neue Zuchtwerte ein. Das sind:

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  • RZ-Mastitis (Mastitisresistenz)
  • RZ-Klauen (Klauengesundheit, inkl. Zuchtwert DDcontrol für Mortellaro und z.B. Klauenrehe, Klauengeschwüre)
  • RZ-Repro (Reproduktionsstörungen, wie Sterilität oder Nachgeburtsverhalten
  • RZ-Metabol (metabolische Stoffwechselstabilität, wie Labmagenverlagerung oder Milchfieber)
  • RZ-Gesund (Gesamtzuchtwert Gesundheit)

Im RZ-Gesund haben die Merkmalskomplexe unterschiedliche Anteilen: RZ-Mastitis (40%), RZ-Klauen (30%), RZ-Repro (20%) und RZ-Metabol (10%). Allerdings sollen diese die vorhandenen Zuchtwerte nicht ersetzen. Laut Dr. Rensing bleiben Zellzahl (RZS), Töchterfruchtbarkeit (RZR) und Nutzungsdauer (RZN) als Merkmale für Gesundheit bestehen. Vielmehr sollen Betriebe mit den neuen Gesundheitszuchtwerte bestimmte Krankheiten wie Mortellaro zielgenauer züchterisch bearbeiten können. Wie genau der neue Gesundheitszuchtwert in das Zuchtziel und damit den RZG integriert wird, steht noch nicht fest. Ein Konzept will der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) im Laufe des Jahres erarbeiten.

Zuchtwertschätzung neu aufgestellt

Mit der April-Zuchtwertschätzung stellt das Rechenzentrum vit außerdem auf eine gemischte Lernstichprobe um. Aktuell basiert die Schätzung der Zuchtwerte auf einer reinen Bullenlernstichprobe mit ca. 38.000 Bullen und deren 50 Mio. Töchtern. Weil aber die Vorselektion der Vererber immer enger erfolgt, repräsentiert diese Stichprobe nicht mehr die genetische Bandbreite der gesamten Population.

Dies war ein wichtiger Grund für die Einführung des Projektes KuhVision. Durch die Typisierung und dem Erfassen von Gesundheitsmerkmalen stehen Informationen von rund 150.000 Kühen zur Verfügung. Diese Daten fließen ab April 2019 in die genomische Schätzformel ein. Dies soll das System verlässlicher machen (Sicherheit steigt um 0,02 bis 0,05 %) und ermöglicht außerdem die Einführung der Gesundheitszuchtwerte.

Das vit rechnet damit, dass sich Zuchtwerte durch die neue Basis der Schätzformel stärker ändern als bisher. Auch im August und Dezember sind weitere deutliche Änderungen möglich, wenn zusätzliche Kuh-Informationen in die Lernstichprobe einfließen.

Neue RZM-Formel

Ab April passt das vit außerdem die Formel zur Berechnung des Zuchtwertes Milchleistung (RZM) an die bessere Verwertung von Fett im Verhältnis zu Eiweiß an. Die Gewichtung von Fett- zu Eiweißmenge liegt bei Holsteins seit Jahren bei 1:4 und wird jetzt auf 1:2 geändert. Die Auswirkungen auf den RZM liegen laut vit bei den Top-250 töchtergeprüften schwarzbunten Vererbern bei maximal -5 bis +6 RZM-Punkte. Insgesamt profitieren die Bullen mit positiven Inhaltsstoffen, während diejenigen mit negativen Inhaltsstoffen durch die Anpassung verlieren.

Demnächst: Zuchtwert Kälberfitness RZ-KFit

Ein neuer Zuchtwert für die Kälberfitness RZ-KFit ist ebenfalls geplant. Der RZ-KFit beschreibt die genetisch bedingte Fähigkeit die Aufzuchtperiode (Lebenstag 2 bis 15 Monate) zu überleben. Zwar liegt die Erblichkeit bei nur knapp 2%, aber die genetische Streuung ist mit +/- 3% Verlusten hoch. Aufgrund der großen Datengrundlage (HIT-Abgänge für weibliche Jungtiere) hat der Zuchtwert RZ-KFit eine Sicherheit von 51%.

Wie der Bundesverband Rind und Schwein mitteilt, wird der RZ-KFit nicht wie zunächst geplant mit der Zuchtwertschätzung im April sondern frühestens ab August 2019 oder April 2020 veröffentlicht.

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