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Preisabschlüsse: Was heißt das für die Milchpreise?

Seit November ist Trinkmilch 1 Cent teurer, Butter 10 Cent günstiger. Wie sich das auf die Milchpreise auswirkt, erläutert Monika Wohlfarth, ZMB.

Lesezeit: 3 Minuten

Anfang November sind die Verbraucherpreise für Trinkmilch im Preiseinstiegsbereich um 1 Cent auf 70 Cent/Liter (3,5 % Fett) bzw. 62 Cent/Liter (1,5 % Fett) gestiegen, der Preis für ein 250 g-Päckchen Butter ist um 10 Cent auf 1,69 € gesunken. Wie lange gelten die Preise? Wie ist die konträre Entwicklung zu erklären?

Wohlfarth: Die Laufzeiten sind unterschiedlich. Die Trinkmilchpreise gelten erfahrungsgemäß für sechs Monate, während sich die Butterpreise häufiger ändern können.

Bei Trinkmilch sind die Marktveränderungen, die sich seit der letzten Verhandlungsrunde ergeben haben, eingepreist sowie die Erwartungen für das kommende halbe Jahr. Milchfett ist hingegen der aktuellen Entwicklung von Angebot und Nachfrage gefolgt.

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Das Milchfett war in den letzten eineinhalb Jahren die Milchpreis-Stütze. Ist das jetzt vorbei?

Wohlfarth: Milchfett ist im Vergleich zum historischen Höchststand im Herbst 2017 spürbar gesunken, liegt aber weiterhin deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahrzehnte und stützt damit den Milchpreis erheblich. Auch für das kommende Jahr wird Butter an der Warenterminbörse derzeit zu recht stabilen Preisen gehandelt.

Erwarten Sie eine Belebung beim Milchpulver? Wie ist die aktuelle Situation?

Wohlfarth: Magermilchpulver wird am Binnenmarkt wie auch am Weltmarkt recht gut nachgefragt. Es macht sich aber mehr Konkurrenz aus den USA bemerkbar. Die Interventionsbestände sind gesunken, aber bei weitem noch nicht abgebaut. Das Nachfragewachstum am Weltmarkt ist aktuell nicht mehr so stark ausgeprägt wie in den beiden Vorjahren. Vollmilchpulver lässt sich bei starker Konkurrenz aus Neuseeland und Südamerika allerdings nur schwer exportieren.

Wie läuft das Exportgeschäft?

Wohlfarth: Das Exportgeschäft aus der EU auf den Weltmarkt behauptet sich etwa auf dem hohen Vorjahresniveau. Im Gegensatz zu den Vorjahren ist jedoch kein weiteres Wachstum zu erkennen. Ein unerwartetes hohes Milchaufkommen in Neuseeland setzt derzeit die Weltmarktpreise unter Druck. Für Deutschland ist der Export in andere EU-Länder sehr bedeutend. Hier findet insgesamt ebenfalls keine weitere Steigerung statt, zumal die Eigenversorgung in verschiedenen EU-Ländern ansteigt.

Was bedeuten die aktuellen Entwicklungen konkret für die Milchauszahlungspreise in den nächsten Monaten? Wer kann erhöhen, wer muss senken?

Wohlfarth: Die aktuellen Entwicklungen lassen kaum Spielraum für Anhebungen der Milchpreise. Die leichte Erhöhung der Trinkmilchpreise muss den Rückgang der Butterpreise auffangen. Die Käsepreise haben sich zuletzt recht uneinheitlich entwickelt, sodass hier keine pauschale Aussage möglich ist. Bei einem hohen Anteil von Butter und Magermilchpulver im Portfolio ist mit sinkenden Milchpreisen zu rechnen.

Wo landen wir im Milchpreis-Schnitt 2018? Wie starten wir ins Jahr 2019?

Wohlfarth: Der Preis für konventionelle Milch mit 4,0 % Fett dürfte einschließlich Nachzahlungen leicht über 34 Cent/kg liegen. Anfang 2019 werden die Milchpreise vermutlich zurückgenommen werden und niedriger liegen als zu Beginn von 2018, sofern die aktuellen Tendenzen anhalten.

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