Für eine kostendeckende Milcherzeugung in Deutschland fehlen somit 9,77 Cent pro kg Milch oder 22 %. Mit 44,33 Cent pro kg Milch lagen die Milcherzeugungskosten im April 2019 fast einen Cent unter den Kosten im Januar (45,28 Cent). Jedoch sank der Milchauszahlungspreis ebenfalls um 0,59 Cent auf 34,56 Cent pro kg Milch.
In den Regionen Ost und Süd sanken die Milcherzeugungskosten um 1,26 Cent und 1,6 Cent pro kg am deutlichsten. Im Norden haben sich die Kosten seit Januar wenig verändert. In Schleswig-Holstein lag der Auszahlungspreis jedoch mit 31,88 Cent pro kg um 1,39 Cent unter dem Januar-Preis.
Günstige Marktentwicklung: Dennoch sinkende Milchpreise
„Eigentlich sehen wir aktuell überall positive Marktsignale“, berichtet Peter Guhl, Vorstandsvorsitzender der MEG Milch Board. Die Milchanlieferung in Deutschland und Frankreich liege unter Menge der Vorjahreswoche und die andauernde Trockenheit würde dies voraussichtlich verstärken. Doch die Preisgestaltung in Deutschland habe sich vom Rohstoffmarkt entkoppelt. „Die Molkereien kennen unsere Produktionskosten von 44,33 Cent im Bundesdurchschnitt sehr gut, bezahlen aber konstant zehn Cent zu wenig“, so Guhl. Weltmarktproduzenten wie Neuseeland und die USA würden trotz teils günstigerer Produktionsbedingungen mittlerweile höhere Milchpreise zahlen als der Schnitt der EU 25.