Das Milchwerk Jäger und die Molkereigenossenschaft Erding haben sich trotz aktuell schwieriger Bedingungen im Milchmarkt auf einen neuen Vertrag geeinigt. Wie Merkur-Online berichtet, unterschrieben beide Parteien den neuen Vertrag bei 30 Cent pro Liter.
Damit habe man das derzeit Optimale erreicht. Jäger wollte nur 28 Cent zahlen, andere bayerische Molkereien nur 26 Cent, erklärte gestern Simon Selmeier, Vorstandsvorsitzender der Molkereigenossenschaft Erding, in der Gebietsversammlung im Gasthaus Bauer in Kirchasch.
Die Milchbauern seien aktuell nicht in der stärksten Position. Zwar ziehe die Nachfrage nach Molkereiprodukten im Inland wieder leicht an, aber nur weil die Preise stark gesunken seien. So zahlten die Verbraucher für Butter nur noch die Hälfte des Vorjahrespreises, sagte Hermann Jäger, Geschäftsführer des Milchwerk Jäger.
Einige Molkereien seien nicht mehr in der Lage, das Milchgeld auszuzahlen, weil der Markt weggebrochen sei, sagte Selmeier. Ob die Erzeuger überhaupt noch Geld sehen würden, sei derzeit nicht abzusehen. Jäger rechnet damit, dass es in Österreich durch die hohen Milchpreise, die derzeit gezahlt würden, in der nächsten Zeit zu einer deutlichen Strukturbereinigung bei den Molkereien kommen wird.
Selmeier betonte mit dem Milchwerk Jäger einen fairen Vertragspartner gefunden zu haben. Jäger sei zudem auch bereit eine Treueprämie von 0,6 Cent pro Liter zu zahlen, wenn sich die Genossenschaft Erding für fünf Jahre an den Betrieb binde.
